Basel Erschütternde Antikriegsparole

Die Oberbadische
„Strange News“ handelt vom Schicksal afrikanischer Kindersoldaten. Sprecher ist Arthur Kisenyi, Schauspieler, Regisseur und Produzent aus Uganda. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Sinfonietta Basel : Erstaufführungen mit bewegendem Thema

Basel. Drei Werke, darunter zwei Schweizer Erstaufführungen, an einem ungewöhnlichen Aufführungsort präsentiert die Sinfonietta Basel: „Guide to Strange Places“ von John Adams und „Strange News“ von Rolf Wallin/Josse De Pauw. Insbesondere letzteres Werk dürfte das Publikum nicht kalt lassen. Ist es doch eine erschütternde Antikriegsparole, die das ausweglose Schicksal der afrikanischen Kindersoldaten beschreibt. Eine Multimedia-Komposition, die musikalisch und visuell unter die Haut geht, schreibt das Orchester.

Krieg, Vertreibung und Flucht stehen also im Zentrum des vierten Abo-Konzerts der Basler Sinfonietta, das am Samstag, 18. Februar, um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Löhrenacker in Aesch gespielt wird.

„Itinerarios“ 1937 reiste der mexikanische Komponist Silvestre Revueltas mitten im Spanischen Bürgerkrieg auf die iberische Halbinsel. Unter seiner Leitung wurden in Hörweite von Bombenhagel und Kampfhandlungen einige seiner Werke zur Aufführung gebracht. Unter dem Eindruck dieser Reise schrieb Revueltas 1938 das Orchesterwerk „Itinerarios“ (dt. Reisewege). Auch wenn er sich nie öffentlich zum Programm dieser Komposition geäußert hat, lässt sich die düstere Meditation als Reflexion über die sich abzeichnende Niederlage der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg deuten.

„Guide to Strange Places“ Der US-amerikanische Komponist John Adams verbindet in seinen Werken die rhythmische Energie des Minimalismus mit der Harmonik und den Orchesterfarben der Spätromantik. In den vergangenen 25 Jahren spielte die Musik von Adams, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, eine zentrale Rolle in der Ausrichtung der aktuellen Musikästhetik. Die Inspiration für seinen „Guide to Strange Places“, der als Schweizer Erstaufführung erklingt, fand er in einem Reiseführer zu mysteriösen Orten in der Provence: „In einem gewissen Sinne sind alle meine Werke musikalische Reiseführer durch seltsame Landschaften.“

„Strange News“ In „Strange News“, das ebenfalls als Schweizer Erstaufführung erklingt, setzen sich der norwegische Komponist Rolf Wallin und der belgische Regisseur Josse De Pauw mit den Auswirkungen des Krieges in Zentralafrika auseinander. Das mehrsätzige Werk für einen Sprecher, Orchester, Surround Sound und Video Screen ist eine „erschütternde Antikriegsparole, die das ausweglose Schicksal der afrikanischen Kindersoldaten beschreibt“, wird ein Kritiker zitiert.

Wallin und De Pauw reisten 2006 nach Uganda und in die Demokratische Republik Kongo. Die vor Ort mit ehemaligen Kindersoldaten geführten Interviews wurden für das Libretto verwendet, Ton- und Filmaufnahmen dienten als Material für Surround Sound und Videoprojektion.

n  Infos und Karten: www.baselsinfonietta.ch; Konzerteinführung um 18.45 Uhr

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