Basel Fantasie wurde harte Masse

Die Oberbadische
Regierungspräsident Guy Morin (v. l.), Klaus Hubmann (Geschäftsführer und Stiftungsrat der Stiftung Habitat), Bernhard Ley und Stephan Schmidt Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Eröffnung des JazzCampus und der Musikbiennale KlangBasel

Von Willi Vogl

Basel. Eine doppelte Eröffnung wurde vergangenen Freitag in Basel gefeiert. Eröffnet wurde nicht nur die Musikbiennale KlangBasel, sondern auch der Open House Jazzcampus in der Utenstraße 15.

Die Jazzabteilung der Baseler Musikhochschule ist von dem neuen Haus begeistert. Lässt es doch funktional kaum Wünsche offen: Zentrale Lage, modernste technische Ausstattung und atmosphärisch anregende Räume für musikalisches Einzeltraining sowie für alle erdenklichen Ensemblekombinationen. Den Besuchern wurde nicht nur ein Einblick in den architektonisch ansprechenden Bau gewährt. Natürlich gab es von den Studenten und Dozenten an diesem Wochenende auch klingende Kostproben ihrer Arbeit zu hören. So war etwa das renommierte Jazztrio mit Wolfgang Muthspiel (Gitarre), Larry Grenadier (Bass) und Jorge Rossy (Schlagzeug) zum abendlichen Eröffnungskonzert zu hören. Die drei exzellenten Musiker unterrichten gleichzeitig auf dem JazzCampus und zeigten ihren Studenten und einem begeistertem Publikum einmal mehr, wo die klingenden Trauben ihrer Kunst hängen.

Zuvor gab eine Reihe von Eröffnungsrednern ihre Verbindung zum JazzCampus und zur Musikbiennale KlangBasel preis. Professor Stephan Schmidt, Direktor der Musikakademie Basel, freute sich über das rege Interesse am neuen Haus und stellte in charmanter Weise die Redner vor. Regierungspräsident Guy Morin verglich das Gebäude von seiner Optik her mit einem Kristall und im übertragenen Sinn mit einem Juwel. Auch brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der JazzCampus „Lust auf neue Formen der Musik machen und die Bevölkerung verstärkt zur Begegnung mit Musik anregen könne“.

Christoph Eymann, Vorsteher des Erziehungsdepartments, skizzierte die Bedeutung des JazzCampus im Gesamtgefüge der verschiedenen Fachhochschulbereiche Nordwestschweiz, dankte den finanziellen und ideellen Förderern des Campus‘ und lobte besonders Bernhard Ley, den Leiter des Fachbereichs für seine „äußerst sympathische Hartnäckigkeit“.

Dr. Hans-Georg Hofmann zitierte in seiner Eigenschaft als Präsident des Vereins KlangBasel den Schweizer Philosophen Johann Georg Sulzer mit der Feststellung „Musik ist die Sprache der Leidenschaften“. Darum ginge es auch bei der neuen Musikbiennale. Dabei sollten jenseits eines Schubladendenkens zwischen Jazz, Pop, Klassik und Experiment nicht nur Begegnungsräume geschaffen, sondern tiefe Berührungen ermöglicht werden. Ein starkes Erlebnis hatte er im Konzert tags zuvor mit dem Countertenor Andreas Scholl. Der präsentierte nicht nur exzellente Bühnenkunst, sondern erzeugte große Intensität vor allem durch eine Mitsingaktion beim Publikum.

Schließlich dankte der von Schmidt als „Mr. Jazzcampus“ angekündigte Bernhard Ley den „wunderbaren Lehrpersonen“ auf dem Campus, dem Architektenbüro Buol und Zünd dafür, dass es “Fantasie in harte Masse“ umgesetzt hat, Stefan Schmidt, „dem besten Musikdirektor der Welt“, der Stiftung Habitat sowie der selbstlosen Mäzenin Beatrice Oeri.

Umrahmt wurde der Festakt von den jazzinspirierten Fanfaren Raphael Rossés für drei Posaunen, prickelndem Sekt und leckerem Laugengebäck in Form eines Notenschlüssels.

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