Basel Faszinierende Choreografien und komplizierte Schrittfolgen

Die Oberbadische

Festival: 12. Basel Tattoo begeistert mit virtuosem Können und musikalischen Höhepunkten

Wie hätte es anders sein können: Auch die 12. Auflage von „Basel Tattoo“ lässt die Herzen der Fans von Militärmusik und militärischer Präzision höherschlagen. Und gleich vorweg: So interkontinental hat sich das gut zweistündige Musik- und Show-Spektakel im Kasernen-Areal noch nie präsentiert.

Von Gerd Lustig (Text) und Alexander Anlicker (Fotos)

Basel. Neben Schweizer Ensembles zeigten vor allem Formationen aus vier Kontinenten ihre ganze „Tattoo“-Klasse. Und auch das Wetter spielte mit: Regenwolken zogen über die Arena des Kasernenareals, sie ließen jedoch während der ganzen Vorstellung keine Tropfen fallen. Ausstaffiert mit weißen Regenponchos genossen die jeweils rund 5000 Besucher bei der umjubelten Premiere am Freitagabend sowie bei den beiden Shows am Samstag jede Sekunde des Feuerwerks der Militärformationen.

Apropos Feuerwerk und Knalleffekte: Das gab es nicht nur nach dem großen Finale zum Abschluss des äußerst unterhaltsamen Abends, als sich alle Formationen nochmals gemeinsam auf dem Kasernenplatz tummelten, sondern jeweils auch zum Ende der jeweiligen Nummern.

Fest steht: Auch in diesem Jahr ist es den „Tattoo“-Macher um den musikalischen Direktor Christoph Walter gelungen, eine wunderbare Melange aus virtuosem Können, graziösen Tanzeinlagen und militärischer Präzision, gepaart mit beeindruckender Licht- und Soundtechnik, zusammenzustellen.

Musikalische Leckerbissen wechselten sich in rascher Folge mit faszinierenden Choreografien und komplizierten Schrittfolgen ab. Kurz: „Basel Tattoo“ überzeugt erneut auf der ganzen Linie mit jeder Menge Knalleffekten und Hingucker – Emotionen und Gänsehautfeeling inklusive. Prädikat: Absolut sehens- und erlebenswert.

Von Beginn werden wiederum Maßstäbe gesetzt. Mehr als 200 Mitwirkende bei „Massed Pipes and Drums“ ließen die Herzen höherschlagen. Dieser Auftritt, der zu einem Tattoo dazu gehört wie der Kirsch zum Fondue, ist Ohren- und Augenschmaus zugleich.

„Reggimento Corazzieri“ setzt besondere Akzente

Zum einen sind es die vertrauten Klänge aus dem schottischen Hochland, die verzücken, und zum anderen sind es die prachtvollen Uniformen in den traditionellen Tartans.

Es sind aber auch die Shows der „Paris Port Dover Pipe Band“, der „Royal Air Force Pipes and Drums“, des „Royal Regiment of Scotland“ oder auch die „Swiss Highlanders“ sowie „South African Pipes and Drums“ und die „OzScot Australia – Highland Dancers“ aus Australien, die immer wieder zum Mitklatschen animieren.

Ganz besondere Akzente setzen zudem die Italiener mit ihrem „Reggimento Corazzieri“. Sehenswertes liefert überdies das „Lochiel Marching Drill Team“ aus Neuseeland ab. Und allen voran die russische Nummer mit dem „Igor Moiseyev State Academic Ensemble of popular Dance“ hat es dem Publikum angetan. Ebenso brandet auch der frenetische Beifall für die Präzision der aus Norwegen kommenden Formation „His Majestic The King’s Guard Band and Drill Team“. Hier hatte der Kommentator mit der Ankündigung der „Stars der Tattoo-Szene“ tatsächlich nicht zuviel versprochen, war es doch Ohren- und Augenschmaus zugleich.

Das Finale ist in diesem Jahr dann sehr Schweizerisch, nicht nur des Schweizer Psalms wegen, der an keinem Basel Tattoo fehlen darf. Nein, auch die anderen musikalischen Teile des großen Finales prägen Nationalkolorit. Ein Swiss Medley zum Auftakt mit allen teilnehmenden Bands, „La Baum“ für den Einmarsch der Massed Pipes and Drums und ein Jodlerchörli mit der Schweizer Jodlerin Franziska Wigger stehen hierbei im Mittelpunkt. Traditionell danach die Abendhymne mit „Abide With Me“ und „Auld Lang Syne“ sowie dem „Lone Piper“, den hoch auf dem Kasernenturm mit der Basel- Fahne im Rücken Stenka Razin spielt.

Als letzten Höhepunkt spielen alle Mitwirkenden das aus der Feder des verstorbenen Leonard Cohen stammende „Hallelujah“, stimmgewaltig gesungen von Corinne Gfeller. Und das heißt: nochmals Gänsehaut pur.

FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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