Basel Flaschen, Fahrräder und Einkaufswagen

Die Oberbadische
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Umwelt: Zehnte Ausgabe der Ryyputzete fördert viel Weggeworfenes ans Tageslicht

Von Katharina Ohm

„Petri Heil“ – das wollte man den „Fischern“, die vergangenen Samstag auf dem Rhein unterwegs waren, nicht so gerne zurufen, obwohl man Ihnen den Erfolg durchaus gönnt. Denn am besten wäre es, wenn das Gesuchte, nämlich Schrott, erst gar nicht im Fluss gelandet wäre.

Basel. Mehr als 100 Freiwillige waren bei der zehnten Ryyputzete im Einsatz, um Fluss und Rheinufer von der Dreirosenbrücke bis zum Kraftwerk Birsfelden vom Müll zu befreien. Und davon gibt es leider jede Menge: Rund zehn Tonnen konnten in diesem Jahr laut dem Veranstalter, der IG Ryyputzete, aus dem Fluss geborgen werden.

In den vorhergehenden Aktionen, die im etwa vierjährigen Turnus stattfinden, waren es jeweils zwischen acht und 25 Tonnen. Die Freiwilligen, darunter rund 40 Taucher, stammen aus den Basler Wasserfahrvereinen, der IG der beiden Tauchclubs und dem kantonalen Fischereiverband Basel. Die benötigte Infrastruktur wird unter anderem vom Tiefbauamt bereitgestellt.

Ziel der 1996 ins Leben gerufene Interessensgemeinschaft ist es, den Rhein sauber zu halten – auch um das im Sommer allseits beliebte Rheinschwimmen zu erhalten. Die Putzaktion findet zudem im Zusammenhang mit dem schweizweit stattfindenden „Clean-Up-Day“ statt. Dieser wendet sich gegen das sogenannte „Littering“ - also das Vermüllen von öffentlichem Raum. Deshalb ist an diesem Morgen Andre Rotath, der Präsident des Rheinclubs, mit Helfern an der Mittleren Brücke zugange. Er ist trotz des gegen 9 Uhr einsetzenden Regens bester Laune. Ein Stück Bauzaun hat sein Team an diesem Morgen bereits herausgezogen. Nun haben die Taucher ein Fahrrad entdeckt. Mithilfe eines Seils wollen sie es per Boot hinausziehen.

Doch das Velo steckt so tief im Schlick, dass selbst der 60 PS starke Motor machtlos ist. Am Ende bricht das Seil. Es ist keine leichte Aufgabe, besonders für die Taucher. Die Strömung ist stark und die Sicht mit einem halben Meter schlecht. Dennoch ist es interessant, was alles herausgezogen wird. Neben Flaschen und Metallschrott finden sich vor allem Fahrräder, Einkaufswagen oder Roller. Der Müll erzählt somit einerseits das alltägliche Stadtleben, aber auch solche Geschichten, die abenteuerlich anmuten, wie etwa die eines aufgebrochenen Tresors. Diese Heimatgeschichten will auch das Historische Museum Basel schildern. In seiner Ausstellung „aufgetaucht“ die ab Donnerstag, 21. September, zu sehen ist, werden neben geologischen und historischen Funden aus der Unterwasserwelt Basels auch aktuelle Stücke aus der Ryyputzete zu sehen sein.

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