Es ist das größte Bauprojekt von Basel-Stadt und Baselland: Der Rohbau des neuen Biozentrums an der Spitalstraße ist jetzt nach 841 Tagen fertiggestellt. Von Dominik Vorhölter Basel. Das Ereignis feierten die Regierungsräte von Baselland, Sabine Pegoraro und Basel-Stadt, Hans-Peter Wessels, gestern im Rahmen eines Richtfests. „Bis auf terminliche Verzögerungen konnten wir die finanziellen Pläne einhalten. Der Bau des Biozentrums ist ohne weitere Zwischenfälle verlaufen“, freute sich Pegoraro. Der Turm, in dem das neue Biozentrum auf 16 überirdischen und drei unterirdischen Etagen eingerichtet wird, ist ein gemeinsames Projekt der beiden Kantone. „Diese Baustelle ist das größte Bauprojekt, das es in Basel derzeit gibt“, erklärte Mauro Pausa, Projektmanager im Basler Hochbauamt. Die beteiligten Regierungen haben in das neue Biozentrum insgesamt rund 327 Millionen Franken investiert. Anteilig werden davon 69 Millionen in Form von Subventionen der Schweizer Eidgenossenschaft an die Kantone zurückerstattet. Ein Signal für die Zukunftsentwicklung „Das Biozentrum ist ein Signal für die Zukunftsentwicklung der Region Basel, denn wir bekennen uns zur wirtschaftlichen Stärke unserer Region“, sagte Pegoraro. Dass Basel mit dem Life-Science-Cluster weltweit führend sei, betonte Wessels. Die Investition in das neue Biozentrum sei wichtig, um weiterhin als führender Forschungsstandort international wettbewerbsfähig zu bleiben. „Das neue Biozentrum soll zu einem Cluster-Campus werden, also die Bereiche der Life-Science-Forschung mit dem Lehrbetrieb vereinen“, so Wessels weiter. Laut Pausa mache diese neue Konzentration von Forschung und Lehre das Biozentrum so attraktiv für die in Basel ansässigen Pharmaunternehmen. „Wir hatten nicht nur ökonomische Gründe, sondern auch infrastrukturelle Motive, um das neue Zentrum zu bauen“, erklärte Pausa. Bisher sind die Lehrstühle der Universität Basel in vereinzelten Gebäuden im gesamtem Stadtgebiet verteilt. Im Turm des Biozentrums werden alle Forschungsbereiche und die Bereiche der Lehre unter einem Dach vereint, sieht das Konzept vor. Dies soll die dreigeschossige Halle als vermittelndes Element repräsentieren, erläuterte der Projektmanager. Hier entstehen auf drei Ebenen Hörsäle, Forschungslabore, Cafeteria und Aufenthaltsmöglichkeiten für rund 800 Studenten und 600 Mitarbeiter. Insgesamt sollen fünf Forschungsschwerpunkte und acht Professuren aus dem Bereich Life-Science im Neubau Platz finden. Jeder Lehrstuhl bekommt dafür einen zwölf bis 15 Quadratmeter großen Bereich für Büroräume, deren Außenwände aus Glas sind. Eine 25 Zentimeter dicke Doppelscheibe, die von einer Stahlkonstruktion getragen wird, bildet die Außenfassade des Biozentrums. Mit der Fertigstellung des Rohbaus waren pro Tag 60 bis 80 Bauarbeiter beschäftigt. Für die Inneneinrichtung und die Installation der technischen Ausstattung sind noch bis zur Fertigstellung 700 Mitarbeiter im Einsatz. Die Arbeiten sollen im Herbst 2017 abgeschlossen sein. Die Eröffnung ist für August 2018 vorgesehen.