Liestal (dv). Die Kleinen- und Mittleren Unternehmen (KMU) im Baselland haben den Frankenschock gut abgefedert. Darüber freute sich gestern Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, während der Pressekonferenz im Liestaler Haus der Wirtschaft. Die Wirtschaftskammer Baselland hatte eine Studie über die Entwicklung der KMU zu den Jahren 2014 und 2015 in Auftrag gegeben. KMU haben Frankenschock gut überstanden „Der Sturz des Eurokurses hat insbesondere die Branchen der kleinen Pharmabetriebe sowie die Maschinen,- Elektro- und Metallindustrie (MEM) aber auch den Einzelhandel und das Gastgewerbe getroffen“, fasste Studienautor Rainer Füeg die Ergebnisse zusammen. Bei diesen stärker exportorientierten Branchen war die Wertschöpfungsentwicklung im vergan-genen Jahr negativ. Doch mittels Preisanpassungen und Effizienzsteigerungen hätten sowohl Kunden wie auch Beschäftigte mehrheitlich gehalten werden können. Gesunken sind dagegen die Umsatzrenditen, wie Füeg weiter ausführte. In der MEM-Industrie gingen sie ins Negative: „Verluste sind hingenommen worden, um den Marktanteil wie Beschäftigte halten zu können“, erklärte der Experte. Nur vereinzelte Unternehmen hätten auf günstigere Beschaffungen aus dem Ausland umgestellt. Dies ist auf Zugeständnisse von inländischen Zulieferern bei den Preisen und die teils wichtigen kurzen Lieferwege zurückzuführen. Weiter zurück gingen darüber hinaus die Umsätze im Einzelhandel. Gründe dafür sind laut Studie in erster Linie der Einkauftourismus und der gestiegene Preisdruck. Anzahl der Grenzgänger ist gestiegen Ein weiteres Ergebnis zeigte, dass der öffentliche Sektor die am stärksten wachsende Branche im Bereich der Dienstleistungen darstellte. Buser bezeichnete dieses Ergebnis als bedenklich. „Damit legt die Studie den Finger auf einen wunden Punkt und belegt ein starkes Wachstum des öffentlichen Sektors, der nicht wertschöpfend ist.“ Ein ebenfalls wachsender Wirtschaftszweig ist die Baubranche. Davon sind die meisten Firmen im Bereich Wohnungsbau tätig, wohingegen der gewerbliche Bau abgenommen hatte. „Wir beobachten seit 2012 einen Bauboom in Basel-Stadt, wovon die Unternehmen in der Region profitieren“, erklärte Füeg die insgesamt positive Wertschöpfungsentwicklung, die in den Jahren 2014 und 2015 um ein Prozent zugenommen hatte. Insgesamt haben die KMU laut der Studie in den vergangenen Jahren neue Arbeitsplätze geschaffen. Dabei war die Anzahl der Grenzgänger im Vergleich zur Anzahl der Einheimischen um zwei Drittel gesteigen. „Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, weil es nicht genügend Fachkräfte gibt und das Leben im Umland günstiger ist“, erklärte Füeg. An der Studie hatten sich über 600 Unternehmen beteiligt, die zusammen 19 000 Arbeitsplätze anbieten. Als KMU gelten Unternehmen mit maximal 250 Vollzeitbeschäftigten.