Basel Gefährliche Tropenkrankheit

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Gesundheit: Swiss TPH wird WHO-Kooperationszentrum gegen Malaria

Das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut Swiss TPH ist zum WHO-Kooperationszentrum im Bereich Malariakontrolle und -beseitigung ernannt worden. Damit wird die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit des Instituts mit der Weltgesundheitsorganisation gewürdigt und für die Zukunft gefestigt.

Basel. Jährlich infizieren sich rund 200 Millionen Menschen mit Malaria und mehr als 400 000 sterben an der gefährlichen Tropenkrankheit. Zum heutigen Welt-Malaria-Tag erinnern die WHO und andere Institutionen daran, dass der Kampf gegen den von Mücken übertragenen Malaria-Parasiten zwar Fortschritte gemacht hat, aber noch lange nicht gewonnen ist.

Ein wichtiger Mitstreiter in diesem Kampf ist das Swiss TPH, das bereits seit Jahren erfolgreich mit der WHO zusammenarbeitet, wie das Institut gestern mitteilte. In Anerkennung dieser Zusammenarbeit ist das Swiss TPH nun zum WHO-Kooperationszentrum ernannt worden und soll die fachlichen Grundlagen für Richtlinienempfehlungen und Leitlinien der WHO liefern.

Beispielsweise untersuchen Experten des Swiss TPH, wie effizient die Kombination verschiedener Methoden zur Mückenabwehr und -bekämpfung die Verbreitung von Malaria eindämmen kann. Auf dieser Basis sollen WHO-Richtlinien aktualisiert werden. „Wir freuen uns sehr, noch enger mit der WHO und unserem Netzwerk von Partnern zusammenzuarbeiten, um Malaria gemeinsam zu bekämpfen“, sagte Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH, laut der Mitteilung.

Die Malariaforschung ist seit Gründung des Instituts im Jahr 1943 einer der Forschungsschwerpunkte. Heute befassen sich rund 200 Spezialisten in Basel und im Ausland mit verschiedenen Facetten der Tropenkrankheit, schrieb das Swiss TPH: von Grundlagenforschung über die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe bis hin zu umfassenden Strategien zur Kontrolle und Bekämpfung der Malaria.

„Wir sind in der Malariabekämpfung schon weit gekommen“, ließ sich Christian Lengeler, Leiter der Health Intervention Unit beim Swiss TPH, in der Mitteilung zitieren. So konnte beispielsweise der Anteil Infizierter an der Gesamtbevölkerung in Afrika in den Jahren 2000 bis 2015 halbiert werden. Insbesondere der Einsatz von insektizidbehandelten Moskitonetzen hat sich dabei als effizientes Mittel erwiesen, schrieb das Institut.

Trotz dieser Fortschritte starben 2015 immer noch weltweit knapp 430 000 Menschen an Malaria, rund drei Viertel davon Kinder unter fünf Jahren. Problematisch ist insbesondere, dass die Erreger zunehmend Resistenzen gegen die verwendeten Medikamente entwickeln. Auch gegen die derzeit effizienteste Therapie wurden in Südostasien erste resistente Malaria-Parasiten entdeckt. Die Forschung an neuen Medikamenten und Strategien, die Krankheit zu beseitigen, ist weiter notwendig. Das Swiss TPH erhält durch den Titel als WHO-Kooperationszentrum zur Bekämpfung der Malaria Anerkennung für seine bisherigen Beiträge auf diesem Gebiet. Das Institut ist auch bereits WHO-Kooperationszentrum für Epidemiologie und Kontrolle von Helminthen-Infektionen, für Gesundheitstechnologiemanagement und E-Health.

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