Basel Gemeinsam anbauen

Die Oberbadische
Foto: zVg/Nuglar Gärten Foto: Die Oberbadische

Urban Gardening: UAN Basel und Nuglar Gärten setzen auf Nachhaltigkeit

Von Saskia Scherer

Das Urban Agriculture Netz Basel (UANB) lässt sich laut Vize-Präsident Bastiaan Frich als Schrank mit vielen Schubladen beschreiben. Darin stecken verschiedene Projekte – wie die Zusammenarbeit mit dem Verein Nuglar Gärten.

Basel. Im Netzwerk sei seine Aufgabe vor allem, Konzepte zu erarbeiten und Teams aufzubauen, sagt Frich im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wenn wir sehen, dass eine Idee funktioniert, gehen wir ans nächste Projekt“, erklärt er. Der Fokus liege auf Kommunikation. „Transparenz ist wichtig“, betont er.

Durch das Netzwerk entstehen auch Beziehungen und man profitiert voneinander. „Wir unterstützen beispielsweise in den Bereichen Kommunikation sowie Werbung und es entstehen Synergien“, fügt Frich hinzu.

Frich hat die Nuglar Gärten gemeinsam mit der diplomierten Landwirtin Dominique Oser 2012 initiiert. „Wir haben auch schon den Gemeinschaftsgarten Landhof in Basel lanciert“, erzählt er. Da gehe es vor allem um soziokulturelle Bezüge und um Begegnungsraum, in dem Menschen auch mit brennenden Fragen in Kontakt kommen. „Aber wir decken keinen Bedarf“, erklärt Frich.

Deshalb gibt es ab April ein neues vertragslandwirtschaftliches Projekt, so genannte Ernteabos. Nuglar Gärten hat sieben Hektar Land gepachtet und darauf werden Lebensmittel angebaut. „Das sind rund 30 kleine Parzellen, daher rührt auch der Name Gärten“, erklärt Frich. Dort werden unter anderem Obst, Gemüse, Beeren, Kräuter und Getreide angebaut.

Interessierte können dann ein Abo abschließen und diese Produkte beziehen. „Es geht darum, Menschen ein Lebensmittel anzubieten, das nachhaltig ist“, erklärt der Vize-Präsident. In die Schweiz werde so viel importiert. „Es geht um Handarbeit und auch um die Verbindung zur Natur“, meint er. Gesundheit und Frieden sollen gefördert werden.

„Die Landwirte bekommen den Auftrag, etwas anzupflanzen und haben am Ende einen fixen Abnehmer“, erklärt Frich. So würden auch weniger Abfälle produziert. Das Geld aus den Abos soll als Einnahmequelle dienen und die Betriebskosten decken.

Das Prinzip geht auf das Modell der „Community Supported Agriculture“ zurück. Konsumenten und Produzenten arbeiten eng zusammen und teilen Betriebskosten sowie Ernte miteinander und es wird nicht nur für das einzelne Produkt bezahlt. Dadurch liege die Verantwortung nicht mehr allein bei den Landwirten.

Das Urban Agriculture Netz Basel wurde 2010 gegründet und vertritt als Dachorganisation mehr als 50 nachhaltige Projekte und Initiativen der Region Nordwestschweiz. Heute gehören dem Verein rund 250 Mitglieder und 1000 freiwillige Helfer an. 2012 erhielt das Netzwerk den Faktor5 Publikumspreis und 2014 das Deutsche Werkbundlabel. Dieses Jahr ist UANB für den Schweizerischen Umweltpreis nominiert, der am 19. Mai verliehen wird.

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