Basel Gewässer bergen manchen Schatz

Die Oberbadische
Foto: zVg/HMB Manuela Frey Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Basler Museum für Geschichte zeigt Fundstücke aus dem Rhein

Von Adrian Steineck

Einen Bogen vom Zeitalter der Dinosaurier bis zur Gegenwart spannt die Ausstellung „Aufgetaucht“, die ab Donnerstag im Basler Museum für Geschichte zu sehen ist. Gezeigt werden Fundstücke aus Schweizer Gewässern – und das Spektrum reicht von Fossilien bis zu den Dingen, die den Helfern bei der aktuellen „Ryybutzete“, einer Flußreinigung, ins Netz gegangen sind.

Basel. Der Rhein erzählt tolle Geschichten, weiß Eliane Tschudin, die Sprecherin des Museums für Geschichte. „Wir zeigen Alltagsgegenstände wie Schmuck, Flaschen oder einen Raclette-Grill, die alle im Wasser entsorgt wurden“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Für die Ausstellung wurden die Fundstücke in Gruppen wie Alltagsgeschirr, Feuerzeuge oder Handys eingeteilt. Neben Exponaten, die etwas über das heutige Leben verraten, geht die Reise in die Vergangenheit. So finden sich Fundstücke aus dem Rümelinbach, einem kleinen, künstlichen Nebenfluss der Birsig, der im frühen Mittelalter in der Nähe der Grenze von Basel nach Binningen abgezweigt wurde.

„Im Mittelalter siedelten sich dort viele Handwerker an, sodass der Bach eine Fundgrube ist, die uns viel über das damalige Leben in Basel erzählt“, legt Tschudin dar. Auch aus der Birsig, einem Nebenfluß des Rheins, gibt es Exponate zu sehen.

Der Schwerpunkt der Ausstellung in der Barfüßerkirche aber liegt auf Gegenständen, die aus dem Rhein geborgen wurden. „Man erfährt vieles über die Veränderungen, die der Rhein über die Jahrtausende erfahren hat, und über seine Begradigung“, erklärt Tschudin. Zugleich sollen die Besucher für den Gewässerschutz sensibilisiert werden. Die zunehmende Belastung durch Mikroplastik ist ein Thema. „Eine Botschaft der Ausstellung ist die, dass die Menschen ihren Abfall nicht achtlos im Wasser entsorgen sollen“, legt die Museumssprecherin dar.

Denn bei der regelmäßigen Basler „Ryybutzete“, die von der gleichnamigen Interessengemeinschaft organisiert wird, kommt allerhand vom Flussgrund wieder ans Tageslicht. Am häufigsten fischen die Helfer Fahrräder aus den Fluten, aber vor einigen Jahren war es auch ein Auto, wie sich Tschudin erinnert.

Dieses ist in der Ausstellung „Aufgetaucht“ nicht zu sehen, da es verschrottet wurde. Die Zuständigkeiten für die Gewässerfunde sind ohnehin komplex. „Wenn im Rhein Waffen wie etwa Revolver gefunden werden, was durchaus vorkommt, dann gehen diese direkt an die Polizei“, erzählt die Museumssprecherin.

Bei Alltagsgegenständen bleibt es den Helfern überlassen, ob sie diese behalten oder einem Museum anbieten. Dies geschieht vor allem bei Gegenständen, deren archäologischer Wert außer Frage steht, wie etwa einem mittelalterlichen Schwert oder einem Helm.

Stolz ist Tschudin darauf, dass das Museum für Geschichte mit „Aufgetaucht“ die erste Ausstellung dieser Art in der Region auf die Beine gestellt hat. Auslöser war das Festival Zeiträume Basel, das bis zum Sonntag an verschiedenen Spielorten gastiert und sich als Forum für Stilrichtungen der sogenannten Neuen Musik und der Architektur versteht. „Die Organisatoren wollten etwas machen zum Thema Gewässerwege, und so entstand die Idee zur Ausstellung.“

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