Basel. Mehr als 160 Musiker bringt das internationale Jazzfestival Basel bei insgesamt 22 Konzerten ab dem heutigen Freitag, 25. April, bis zum Samstag, 10. Mai, auf die Bühnen. Eröffnet wird das Festival heute um 16 Uhr mit einem Gratiskonzert von Tobias Preisig mit seinem Quartett in Zusammenarbeit mit Roche’n’Jazz im Tinguely Museum. „Drifting“, der Titel von Tobias Preisigs drittem Album, beschreibt punktgenau die Musik des schweizerischen Geigers. Vom Jazz kommend, lässt er sich mit seinem Quartett frei von jeder Zielvorgabe in den unendlichen Möglichkeiten des Klanges treiben. Auf „Drifting“ geht es der Band um die Beantwortung verschiedener Fragen. Wie weit können sie mit den Klangmöglichkeiten ihrer Instrumente gehen" Bis wohin kann jeder sich spielerisch zurücknehmen, um in der Reduktion dennoch ein Höchstmaß überraschender Akzente zu setzen. Und wie können sie ein Ensemble von Solisten und Individualisten so zusammenschweißen, dass das Augenmerk innerhalb des Gesamtkontextes gar nicht mehr auf die einzelne musikalische Stimme gelegt wird" Nur wenige Stunden später geht es bereits mit der „Guitar Night“ im Volkshaus weiter. Ab 20 Uhr stehen Philip Cathérine, Sylvain Luc und Nguyen Le auf der Bühne. Cathérine erlebt mit 75 Jahren einen großen Karriere-Schub, wird mit Preisen überhäuft und hat eine großartige Duo CD „New Folks“ auf dem Markt. Cathérine, dessen große Konzerte mit Nils Henning Oersted Pederson im „Atlantis“ und dasjenige mit Chet Baker im Theater Basel unvergesslich sind, kommt mit dem namhaften Duo- &Trio-Gitarristen aus Paris, Sylvain Luc, nach Basel. Sylvain Luc, der vor sechs Jahren schon mit Lagrène im Duo gespielt hat, zählt dank seiner Trio-Projekte mit André Checcarelli, Richard Bona und Steve Gadd zu den meistgefragten Gitarristen Frankreichs. Der 1963 in Bayonne geborene Luc ist sowohl auf der klassischen Gitarre als auch auf der E-Gitarre eigenständig und stilbildend. Das Duo mit Cathérine ist für die Schweiz eine Novität. Ebenfalls aus Paris stammt das „Songs of Freedom“-Projekt des vietnamesischen Meister-Gitarristen Ngyuen Le. Dass die Globalisierung nicht nur kulturelle Gleichmacherei bedeuten muss, sondern auch vollkommen Neues von eigener Qualität erschaffen kann, zeigen in Paris Ngyuen Le und die Koreanische Sängerin Youn Sun Nah. Le wurde unter anderem mit seinem Projekt „Songs of Freedom“ bekannt, in welchem er Beatles-Songs, Steve Wonder, Led Zeppelin, Janis Joplin oder die Cream-Nummer „Sunshine of your Love“ mit einem fernöstlichen Zauber umgibt, vollkommen neu arrangiert und kosmopolitisch neu interpretieren kann. Grammy-Preisträger, Rising Stars der internationalen Szene, viel Innovatives, aber auch große Namen des internationalen Jazz der vergangenen 30 Jahre geben sich in Basel bis in den folgenden Tagen die Ehre. Die Programmation des Jazzfestivals Basel habe sich in den vergangenen zwei Jahren spürbar verjüngt, die Kooperation mit der „Kaserne“ und dem Volkshaus Basel mache sich in diesem Sinne positiv bemerkbar, stellt Festivalleiter Urs Blindenbacher fest. Neue Spielorte wie die Dorfkirche Riehen oder das Dreispitz (Weindepot Delinat, „Vino e jazz“) scheinen im Trend zu liegen und seien beim Publikum sehr beliebt. u  Mehr Informationen unter www.offbeat-concert.ch