Basel Großes Thema „Verantwortung“

Die Oberbadische
Auch die Stopgap Dance Company mit David Toole tritt beim „Wildwuchs“-Festival auf. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

„Wildwuchs“-Festival mit über 40 Veranstaltungen

Basel (hau). „Wildwuchs“, das internationale Kulturfestival mit integrative Ansatz in Basel, findet Anfang Juni zum siebten Mal statt. Das zehntägige Fest ermöglicht im Zweijahresrhythmus kreative Begegnungen aller Art, von Tanz und Theater über Musik bis zum Film.

Einst lanciert für Behinderte mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie Nichtbehinderte, ist der Fokus seit der letzten Ausgabe 2013 erweitert worden. Es geht nun auch um gesamtgesellschaftliche Fragen wie das Altern, Interkulturalität und soziale Ausgrenzung. Die gezeigten Projekte sollen gleiche Chancen für künstlerisches Schaffen für alle und kulturelle Zugehörigkeit trotz Verschiedenheit bieten.

Das Festival mit über 40 einzelnen Veranstaltungen läuft vom 4. bis zum 14. Juni mit dem Leitthema „Verantwortung“ in der Kaserne Basel, im Roxy Theater Birsfelden, im Männerwohnheim Rheinblick, im Ausstellungsraum M54, im Vorstadttheater sowie im Stadtkino. Zu Gast sind lokale, Schweizer und internationale Gruppen.

Die künstlerische Leiterin Gunda Zeeb möchte Menschen Raum und Stimme geben, die sonst schnell in Vergessenheit geraten, weil sie nicht in der Mitte unserer Gesellschaft stehen.

Das brennend aktuellen Thema Flucht und Migration wird zu Beginn des Festivals im Roxy Theater am 4. Juni auf die Bühne gebracht, wenn zum Beispiel in der belgischen Produktion „Star Boy Production“ afrikanische Flüchtlinge von ihren Überlebensstrategien berichten. Im Stück erzählen sie, was man tun kann und tun muss, um Europäer zu werden. Sie erklären die guten Tricks und die nicht so guten Tricks. Wie man eine Europäerin heiratet, die man gar nicht liebt. Oder wie man sich einen falschen Pass besorgt.

Am Freitag ist im Roxy „Borderlines“ zu sehen. Das bedeutet Grenzlinien und ist ein Tanzstück. Menschen mit und ohne Behinderungen tanzen gemeinsam. Die fünf Tänzer kommen aus Mosambik in Afrika. Dort gab es 15 Jahre lang Krieg. Noch heute leiden viele Mosambikaner unter den Folgen dieser Kämpfe. Viele sind körperlich oder seelisch verletzt. Das Stück handelt davon, was passiert, wenn unterschiedliche Menschen miteinander leben.

„Club Ritalin“ vom 7. bis 10. Juni ist auf dem Kasernenplatz zu sehen und arbeitet viel mit Musik. Die vier Künstler hinterfragen unsere Gesellschaft. Sie machen das mit ihrem Verstand, aber auch mit ihren Körpern.

In der Reithalle wird am 13. und 14. Juni „Qualitätskontrolle“ mit Rimini Protokoll gezeigt. Maria-Cristina Hallwachs ist vom Hals abwärts gelähmt. Seit 20 Jahren sitzt sie im Rollstuhl. Maria erzählt von ihrem Leben. Wie kommt sie mit ihrer Lähmung zurecht? Wie ist es, wenn man immer Hilfe braucht und nie allein ist? Hallwachs genießt ihr Leben. Sie liebt das Theaterspielen. Sie fragt sich: warum habe ich ein gutes Leben? Warum muss ich nicht traurig sein, obwohl ich im Rollstuhl sitze? Von ihr können alle etwas lernen.

David Toole ist ein berühmter Künstleraus England. Er hat keine Beine – und trotzdem ist er ein erfolgreicher Tänzer geworden, zu erleben am 8. Juni in der Reithalle.u  Dies sind nur einige Beispiele des höchst abwechslungsreichen Programms. Infos: www.wildwuchs.ch

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