Basel „Hat den Zolli maßgeblich geprägt“

Die Oberbadische
Ernst M. Lang : Während seiner Zeit als Zoodirektor wurden viele zukunftsweisenden Anlagen eröffnet. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Der ehemalige Zoodirektor Ernst M. Lang stirbt im Alter von 101 Jahren

Basel. Der ehemalige Zoo-Direktor Ernst M. Lang ist am 21. Oktober im Alter von 101 Jahren verstorben, wie gestern bekannt wurde. Der Zoo Basel trauert um eine einzigartige Persönlichkeit, die dem Zoo von 1953 bis 1978 als Direktor vorgestanden und die Entwicklung des Zollis maßgeblich geprägt hat. Ernst M. Lang blieb dem Zoo ein Leben lang eng verbunden. Von seinem Wohnsitz nahe des Zoos kam er bis ins hohe Alter so oft wie möglich in den Zolli.

Eine besondere Verbindung hatte Lang zu seinem Ziehkind, der Gorilladame Goma, die Ende der 50er-Jahre im Kreis seiner Familie aufgewachsen war. Die Wiedersehen im Zoo waren stets freudig und Ernst M. Lang lag viel daran, Gomas 55. Geburtstag im vergangenen September zu erleben. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht mehr selbst dabei sein.

Prof. Dr. Ernst M. Lang war bis 1942 Tierarzt in Binningen und trat dann die Stelle als Zollitierarzt an. 1953 wurde er Zoodirektor.

Lang schaffte es, den Zolli tief im Bewusstsein der Baslerinnen und Basler und weit über die Grenzen hinaus zu verankern. In den 25 Jahren, in denen Ernst M. Lang Zoo-direktor war, wurden zahlreiche zukunftsweisende Anlagen eröffnet und das Gelände des Zolli erweitert. Das 1969 gebaute Affenhaus war ein Pionierschritt und das 1972 eröffnete Vivarium und der 1977 eingeweihte Kinderzolli bewähren sich bis heute.

Ernst M. Lang läutete im Zoo Basel eine Zeit großer Zuchterfolge ein. Sein Ziel war es, statt Einzeltiere zu zeigen, Zuchtgruppen zu schaffen und die entsprechenden Geschlechtspartner nach Basel zu bringen. Er schrieb Zoogeschichte, als er am 1. November 1952 das Elefäntchen Ruaha mit vier weiteren jungen Elefanten von Afrika per Schiff und Zug mit in den Zolli brachte. 1956 kam Rudra, das erste je in einem Zoo geborene Panzernashorn, zur Welt.

Legendär ist die Geburt von Goma im Jahr 1959, dem erstgeborenen Gorilla in einem europäischen Zoo. Goma wuchs bei Ernst M. Lang und seiner ersten Frau auf und lebt heute noch als betagte Dame im Kreise ihrer Artgenossen im Affenhaus. Das Züchten von exotischen Tieren in Menschenhand galt lange Zeit als unerreichbares Ziel.

Ernst Lang machte sich die Fortschritte in der Veterinärmedizin und der Tierernährung zu Nutze und durfte miterleben, dass Tierarten wie Panzernashörner, Flamingos, Brillenbären, Bongos und Okapis erstmals im Zoo Nachwuchs bekamen.

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