Basel Im Galopp durch die eisige Nacht

Die Oberbadische
Staunen, ausprobieren und entdecken: Eine Vielzahl an Möglichkeiten boten die an der Basler Museumsnacht teilnehmenden Institutionen. Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Museumsnacht: Mehr als 95 000 Besucher strömen durch 37 Museen und Kultureinrichtungen

Von Ursula König

So startet das Basler Kulturjahr: Die 17. Basler Museumsnacht war auch bei klirrender Kälte mit gezählten 95 500 Eintritten gut besucht. Das entspricht etwa acht Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Veranstalter mitteilten. Vertiefte und intensivierte Aufenthalte in den einzelnen Häusern ließen die eisigen Temperaturen leicht vergessen.

Regio. Die Auswahl ist groß: 37 Museen und Kulturinstitutionen in Basel, Riehen, Weil am Rhein und St. Louis beteiligten sich mit Programmen und Mitmachaktionen und es gilt, eine kleine Auswahl zu treffen. Denn erfahrungsgemäß fliegt die Zeit nur so dahin. Ausgiebiger Kunstgenuss an wenigen Orten oder eine möglichst große Vielfalt eher häppchenweise? Diese Frage beantworten Kunstfreunde für sich höchst unterschiedlich. Manch ein Stammgast der Museumsnacht wählt jedes Jahr eine andere Route. Es lohnt sich, einen Abstecher in die Randbezirke zu unternehmen, um eher unbekannte Museen und neue Aspekte zu entdecken. Ein dichteres Gedränge herrscht in den Museen rund um den Münsterplatz, dem Knotenpunkt aller Shuttle-Linien.

Von Lörrach und dem Wiesental kommend bietet sich die Fondation Beyerle in Riehen als erste Anlaufstelle an. Hier zieht vor allem die Monet-Ausstellung Besucher aller Altersklassen in ihren Bann. Zu bestaunen ist auch noch die Ausstellung „Kandinsky, Marc und der blaue Reiter“, die demnächst zu Ende geht. Im Park vor dem Museum fällt der Blick auf kleine Feuer, die vor dem Kunst-Raum Riehen für angenehme Wärme und magische Lichteffekte sorgen. „Kunterbunt grau malen“ ist drinnen angesagt.

Menschen kommen ins Gespräch

Angenehme Wärme empfängt die Besucher auch in den eingesetzten Shuttle-Bussen, die quer durch die Stadt und zu den angrenzenden Regionen führen. Manch ein Busfahrer lässt es sich nicht nehmen, seine Gäste im Dialekt sowie in hochdeutscher Sprache willkommen zu heißen und humorvoll auf die Vorzüge seiner Linie aufmerksam zu machen.

Wenn der Fahrer der roten Linie seine charmanten Scherze unter die Leute bringt, dann ist das Eis schnell getaut. Man kommt sich näher im gut besetzten Bus. Wer geht wohin und was gibt es da zu sehen? Mit diesen Fragen kommen Menschen, die sich bis dato nie begegnet sind, leicht ins Gespräch.

Eisig bleibt es im Freien. Und doch sind bis nach Mitternacht viele Kunstfreunde teils tief vermummt unterwegs, wärmen sich mit heißen Getränken und diskutieren die erlebten Eindrücke.

So setzt Kleinbasel diesmal einen spannenden Schwerpunkt: Rund um das Kasernenareal kommen Künstler mit Besuchern ins Gespräch über das Leben in und mit der Kunst in der heutigen Zeit.

Dieses Thema scheint eine hohe Aktualität zu haben. „Grenzenlos friedlich“ (Antikenmuseum) „Im Galopp durch die Nacht“ (Fondation Beyerle), um „Großartiges“ (Museum der Kulturen Basel) zu entdecken: Die Programme motivieren zum Staunen und die Aktivitäten zum Spielen. Und nicht nur Kinder verfolgen im Spielzeugmuseum Riehen begeistert den Weg von Murmeln durch ein ausgefeiltes Konstruktionswerk ganz nach dem Motto: „Das Glück ist kugelrund.“

Zum dritten Mal wurden zudem an der Museumsnacht gezielt Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen: Mehr als 550 Interessierte besuchten mit ehrenamtlichen Begleitern unterschiedlicher Organisatoren die Museumsnacht.

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