Die nächste Etappe der Sanierung des Bahnhofsgebäudes beginnt mit dem Bau von provisorischen Laden- und Büroflächen. Der Westflügel soll für drei Jahre gesperrt sein. Passagiere müssen bald Umwege in Kauf nehmen. Von Dominik Vorhölter Basel. Die Renovierung des Westflügels des Bahnhofs Basel SBB tritt in eine neue Phase ein. In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten für den Bau der Provisorien, damit während der mehrjährigen Bauzeit die Angebote der Geschäfte und Dienstleistungen in der Bahnhofshalle weiterhin zur Verfügung stehen. „Nach einer längeren Pause geht es endlich los“, freute sich Marc Brunkhorst, Gesamtprojektleiter von SBB Immobilien, der gestern im Konferenzsaal Osaka über die Baupläne informierte. Vor vier Jahren schob die SBB das Projekt auf die lange Bank, weil die veranschlagten Kosten für eine Sanierung zu hoch erschienen. „Wir mussten innehalten und die Planung noch einmal studieren“, erläuterte Brunkhorst. Es müsse die komplette Haustechnik erneuert werden, was auch ein Grund dafür ist, das Gebäude komplett für die Erneuerung abzuriegeln, anstatt eine kostengünstigere schrittweise Sanierung vorzunehmen, erläuterte er. Zu Buche schlagen auch die Auflagen der Kantonalen Denkmalpflege. Die 1907 gebaute Schalterhalle sowie der dazugehörige Quergang sind von Ladenbesitzern im Laufe der Jahre umgebaut worden. Im Rahmen der Renovierung soll der ursprüngliche lichtdurchflutete Rundbogengang wieder hergestellt werden. Dies bedeutet, das die Zwischenebene, auf der sich heute Büroräume befinden, weichen muss. „Die Rahmenbedingungen sind extrem dicht. Bei allen historischen Bahnhöfen ist die Wirtschaftlichkeit schwer zu erreichen“, erklärte Yves Jacot, Leiter von SBB Immobilien, die hohen Kosten von insgesamt 82 Millionen Franken. Die Genehmigung für die Sanierung erwarte die SBB im kommenden Jahr, teilte Brunkhorst mit. Wenn die Provisorien im Frühling fertiggestellt sind, finden die rund 120 000 Passanten, die pro Tag durch den Westflügel laufen, die Migros-Filiale künftig unter der Anzeigetafel. Die Verpflegungstheken werden in die historischen Schalter gegenüber einziehen. Mitte des kommenden Jahres will die SBB mit der Sanierung beginnen und das Gebäude von Asbest befreien. Somit wird der Durchgang zwischen Bahnhof und Schalterhalle für die kommenden drei Jahre abgeriegelt. Ein Ersatz für die abgebrochene Rollstuhlrampe soll auf Gleis vier eingerichtet werden. Passagiere, die aus oder nach Frankreich reisen, müssen einen Umweg an der nördlichen Fassade des Bahnhofsgebäude in Kauf nehmen. Dort hält auch der Bus, der zum EuroAirport fährt und dessen Fahrgäste zu den Stoßzeiten morgens und abends bereits jetzt den Bürgersteig verengen. Für die Besucherführung werde Sicherheitspersonal eingesetzt, versprach Brunkhorst. Insgesamt will die SBB eine Geschossfläche von 16 700 Quadratmetern erneuern. Von 7000 Quadratmetern Nutzfläche stehen 2900 Quadratmeter für Verkaufsfläche, 1500 für Restaurants und Cafés sowie 300 als Bürofläche zur Verfügung. Die größte neue Fläche entsteht im Untergeschoss. Bisher ist die Nutzfläche rund 6000 Quadratmeter groß.