Basel Keine Entspannung

Die Oberbadische
Etwa 400 Mal im Jahr kommt es wegen häuslicher Gewalt zu einem Polizeieinsatz. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

PolizeistatistikHäusliche Gewalt

Basel (sda). Nach dem Strafgesetzbuch gilt häusliche Gewalt seit elf Jahren als strafbare Handlung, doch die Polizeistatistik zeigt in Basel-Stadt keine Entspannung. Striktere Sanktionierung drückt die Fallzahlen; Sensibilisierung lässt sie steigen. Die Prävention werde stetig verbessert, hieß es gestern vor den Medien.

Derzeit rückt die Basler Polizei im Schnitt einmal am Tag wegen häuslicher Gewalt (HG) aus. Die 300 bis 400 Fälle im Jahr sind eine ähnliche Größenordnung wie beim Raub, der schwer bestraft wird. Doch daneben gibt es eine sehr hohe Dunkelziffer an unbekannten Fällen, wie Sicherheitsdepartementsvorsteher Baschi Dürr sagte. Grobe Fälle häuslicher Gewalt über Jahre hinweg seien mittlerweile indes sicher rückläufig, schätzte Dürr. Er begründete dies mit Enttabuisierung und Schulung; heute würden etwa Ärzte HG-Fälle der Polizei melden. Wegweisungen von Tätern etwa aus gemeinsamen Wohnungen mit dem Opfer gebe es im Schnitt eine pro Woche.

Weil HG für die baselstädtische Polizei „ein sehr großes Thema“ sei, suchen die Behörden auf verschiedenen Ebenen nach wirksamen Ansätzen. Eines ist ein im August angekündigtes Pilotprojekt zum schnelleren Ansprechen von Gewalt Ausübenden, ein anderes ist ein Benchmarking, das Basler Methoden und Ziele mit Zürich vergleicht.

Gegen Tunnelblick hilft auch ein großer Runder Tisch, an dem zweimal im Jahr rund 30 Teilnehmer die Lage und Ideen erörtern. Prävention beginnt schon in Kindergärten. Derzeit läuft zudem eine Kampagne für Teenager.

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