Von Michael Werndorff Basel. Ein flächendeckendes WLAN- Netz hat die Basler Regierung bereits im April vergangenen Jahres abgelehnt. Jetzt wollen Basler und der deutsche Verein Freifunk Dreiländereck für kostenloses Internet-Surfen in der Stadt sorgen. Zu teuer, ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis und ungewisse Folgekosten haben dazu geführt, dass die Regierung den Vorstoß des Großen Rats nach siebenjähriger Prüfungszeit abgelehnt hat. Auch der Pilotversuch der Basler Verkehrsbetriebe (BVB), in den Trams und Bussen Internet anzubieten, wurde mit der Begründung, die Nachfrage sei zu gering, ad acta gelegt. „Für staatliche Behörden und Betriebe sind enge Grenzen gesetzt“, erklärt Vereinsvorsitzender Tilo Levante das Scheitern. Die Lösung: Mit einem programmierten WLAN-Sender kann jeder Nutzer eines Internetanschlusses kostenfreie Zugänge anbieten, ohne juristische Konsequenzen befürchten zu müssen. Basel Tourismus prüft ebenfalls die Installation von sogenannten Hotspots, also Orte, an denen man in der Öffentlichkeit auf das Internet zugreifen kann. Der Haken daran: Das Angebot soll sich nur an Touristen richten, die Basler Bevölkerung bleibt außen vor, wie Schweizer Medien berichteten. Kritik daran übt Jan Fader, Vereinsmitglied und Vizepräsident der Piratenpartei beider Basel: „Zum einen können Bewegungsprofile erstellt werden. Zum anderen ist eine Trennung von Tourist oder privatem Besuch unserer Bürger nicht so einfach möglich, wie sich Basel Tourismus das vorstellt.“ Was die weitere Entwicklung angeht, ist Fader froh über jeden Geschäftsinhaber, den man vom Freifunk überzeugen könne. Gerade im Innenstadtbereich um den Barfüßerplatz sei die Einrichtung eines Maschennetzwerks von großer Bedeutung. „Der Gewerbeverband steht unserem Anliegen offen gegenüber, und wir suchen das Gespräch“, betont Fader, der von politischer Seite bisher keinen Gegenwind erfährt. Ziel ist, weitere Menschen für die Idee zu begeistern, was auch gelinge. „15 Knotenpunkte bestehen, sieben weitere kommen bald hinzu.“ Die Nachfrage steige, erklärt Feder. Dank des Maschennetzwerks würden sich zudem neue Nutzungsmöglichkeiten ergeben – zum Beispiel interaktive Stadtführungen. Angebrachte QR-Codes, die Informationen auf Handy oder Tablet anzeigen, wären dann keine Zukunftsmusik mehr.