Basel Kunterbunte Kultur-Vielfalt

Die Oberbadische

Theaterfestival: Theater, Tanz und Performance

Basel (hau). Beim noch bis 11. September laufenden Theaterfestival Basel, das an verschiedenen Spielorten zwischen Kaserne und Roxy gastiert, zeigt die Gruppe Force Entertainment „Complete Works: Table Top Shakespeare“, Theater und Performance aus Großbritannien. Noch bis Freitag, 9. September, sind jeweils um 18, 19, 20 und 21 Uhr Aufführungen zu sehen, nacherzählt in englischer Sprache beim „jungen theater basel“.

1984 gründeten sechs Absolventen des Drama-Studiengangs an der University of Essex in Sheffield „Forced Entertainment“. Sie traten mit keinem geringeren Ziel an, als das zeitgenössische Theater neu zu definieren. Seitdem zählt das Ensemble um den Regisseur und Autor Tim Etchells zu den bedeutendsten Gruppen der europäischen Theaterlandschaft, so die Pressemitteilung.

„Forced Entertainment entwirft unverwechselbare Theater-Momente mit einer Mischung aus Melancholie, Witz und spielerischem Blick auf die Realität. Mit anarchistischem Humor schafft es die Gruppe, die Grenzen von dem, was Performance ist oder sein kann, immer wieder neu auszuloten.“

Das Hauptinteresse gilt dabei dem urbanen Leben, der Frage nach Identität, dem Verhältnis von erlebten Erfahrungen und medialen Bilderwelten sowie den Konventionen von Sprache, dem Geschichten erzählen auf der Bühne – und natürlich den Möglichkeiten des kollektiven Arbeitens.

Tanz gibt es am Dienstag und Mittwoch, 6. und 7. September, 21 Uhr in der Kaserne mit „Boom Bodies“ aus Österreich.

Sie springen, kicken in die Luft, zittern mit dem ganzen Körper und kreisen ihre Arme so wild, dass man meint, ihre Schultern würden jeden Moment auskugeln. Den Tänzern scheinen im Rhythmus des eingängigen Technobeats jede Sekunde neue Bewegungen einzufallen. Individuell und doch immer gemeinsam fordern sie ihren Körpern alles ab, als müssten sie gegen körperliche, soziale oder politische Grenzen ankämpfen. Sie verlieren sich in Ekstase und setzen eine Energie frei, die den Raum in Schwingungen versetzt und den Körper zum Epizentrum der Veränderung macht.

Auch wenn die österreichische Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich hier nicht selbst auf der Bühne steht, sieht man sie in „Boom Bodies“ förmlich vor sich und spürt ihre sprudelnde Energie, schreiben die Veranstalter. In früheren Arbeiten hat sie das Schönheitsideal von Tänzern hinterfragt und Fleisch in Tanzschwingungen versetzt. Unter anderem dafür wurde sie von der Zeitschrift tanz zur Tänzerin des Jahres 2011 und 2015 gewählt.

Performance und Theater gibt es au im Roxy Theater Birsfelden mit Motus und „MDLSX“ aus Italien am Dienstag und Mittwoch, 6. und 7. September, 19 Uhr in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. Über das Stück heißt es in einer Rezension: „Mit geschickt gesetzten Erzählfragmenten unterstreicht Motus den politischen Gehalt der Geschlechterdiskussion. Und dieser geht weit über den Tellerrand der Freiheitlichen hinaus bis hin zur Frage, was Freiheit in einer heutigen Demokratie bedeutet. Salopp gesagt: Eine Freiheitsstatue für die Gegenwart müsste eine transsexuelle Figur sein. Insofern ist auch MDLSX einfach ein Plädoyer für allgemeine Akzeptanz. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Mit Metaphern des Weltuntergangs spielt das polnische Theaterstück „Die Apokalypse“, das voll bitterböser Ironie steckt. Zu sehen ist es in der Kaserne Basel (Reithalle) am Freitag und Samstag, 9. und 10. September, 21 Uhr: „Apokalypse“ spielt mit Kitsch und Sentimentalität, denen wir uns aussetzen, wenn wir aus der Position der Satten vom Leid der Hungrigen sprechen. Von den sozialen Problemen bleiben nur ästhetische Klischees übrig, die bewusste Hilflosigkeit der Kunst.“  Weitere Infos unter www.theaterfestival.ch

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