Basel Lenkrad gegen Lenker tauschen

Die Oberbadische
Statt mit dem Auto sollen die Basler Bürger vermehrt mit Bus, Bahn oder dem Rad fahren. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Basler Verkehrskonzept: Unterwegs zur fußgänger- und velofreundlichsten Stadt der Schweiz

Von Michael Werndorff

Basel. Eine stadtgerechte Mobilität will das Amt für Mobilität des Kantons Basel-Stadt realisieren. Erreicht werden soll das Vorhaben durch einen höheren Anteil an Fuß-, Velo- und öffentlichem Verkehr. Das Auto soll dagegen stehen bleiben. Zudem will Basel die fußgänger- und velofreundlichste Stadt der Schweiz werden.

Bereits heute legen die Basler 80 Prozent ihrer Wege mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurück. Basel zeichnet sich als dichte Stadt mit kurzen Wegen durch eine sehr gute Erreichbarkeit der Ziele aus. Diese guten Verhältnisse sind zugleich Ansporn für weitere Verbesserungen im städtischen Verkehr und für die Aufenthaltsqualität in Basel, schreibt das Amt für Mobilität auf seiner Internetseite. In Sachen Veloverkehr habe man bereits viel erreicht, so Martin Dolleschel, Mobilitätsamt-Leiter, denn „wir sind überzeugt, dass Zufußgehen und Velofahren einer stadtgerechten und zukunftsfähigen Mobilität sehr gut entsprechen“.

u  Das ist erreicht: Bisher konnten zahlreiche Fördermaßnahmen umgesetzt werden: Mehr als 480 Einbahnstraßen wurden für den Velogegenverkehr geöffnet. Zurzeit sei man dabei, die Basler Ampeln für kürzere Wartezeiten des Fuß- und Veloverkehrs zu optimieren. Als besonderen Service bietet die Stadt neben einem gedruckten auch einen elektronischen Velo-stadtplan an, dem sich die optimalen Velorouten entnehmen lassen. Die Gesamtlänge beträgt 150 Kilometer. Das dichte Routennetz soll die wichtigsten Ziele der Stadt und die Außenquartiere mit dem Stadtzentrum und auch über Grenzen hinaus in die trinationale Agglomeration verbinden. Für das sichere Abstellen der Räder werde laut Mobilitätsamt auch gesorgt: Für den Badischen Bahnhof und den Bahnhof Basel SBB werden Abstellplatzkonzepte entwickelt, die auch die zukünftige Nachfrage befriedigen sollen.

u  Das ist geplant: Damit die Botschaft auch bei den jüngsten und zukünftigen Verkehrsteilnehmern ankommt, soll Radfahren als tolle und gesunde Fortbewegungsmethode propagiert werden. Deswegen arbeitet das Mobilitätsamt mit dem Kinderverkehrsgarten auf dem Kasernenareal zusammen. Dieser stelle eine sinnvolle Ergänzung zu dem von der Basler Polizei seit 40 Jahren erfolgreich betriebenen Verkehrsgarten am Morgartenring dar, teilt das Amt mit. Hierbei wird auch im Rahmen einer Umfrage an fünf Schulen der Frage nachgegangen, weshalb Kinder und Jugendliche das Rad heutzutage eher stehen lassen als früher.

Vom neuen Verkehrskonzept sollen auch Velopendler profitieren: Für sie will das Mobilitätsamt auf direkten Achsen Pendlerrouten aus der Agglomeration ins Stadtzentrum und quer durch Basel anlegen. Zudem setze man sich für ein gut ausgebautes Bike-and-Ride-Angebot an der Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr ein.

Betrachtet man den Anteil der Verkehrsteilnehmer von Basel am Gesamtverkehr, so könne sich Basel mit einem Anteil von 29 Prozent Fußverkehr, 20 Prozent Velo- und 28 Prozent öffentlichem Verkehr europaweit sehen lassen.

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