Basel Licht und Schatten statt bestes Jahr

Die Oberbadische
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Bilanz: Endress+Hauser-Gruppe kämpft mit der Währungsproblematik / Weitere Investitionen im Dreiland

Von Marco Fraune

Für Endress+Hauser war 2015 ein schwieriges Jahr mit Licht und Schatten. Nach fünf „besten Jahren“ lag der Messtechnik-Spezialist nun beim Betriebsergebnis und beim Ergebnis nach Steuern unter dem Vorjahr. Dennoch will E+H weiter investieren und einige neue Arbeitsplätze schaffen.

Basel. Der Verfall der Rohstoffpreise, der Umbau der chinesischen Wirtschaft und die Wechselkurse haben dem erfolgsverwöhnten Unternehmen zu schaffen gemacht. Auch politische Krisen und wirtschaftliche Unsicherheit drückten weltweit das Investitionsklima. „Und 2016 wird wohl noch anspruchsvoller werden“, rechnet E+H-Chef Matthias Altendorf für dieses Jahr nicht mit einem neuen Rekordergebnis. Vielmehr räumte er selbstkritisch ein: „Wir hätten uns schneller auf jene Bereiche unseres Geschäfts konzentrieren müssen, die uns weiter Chancen geboten haben. Und wir hätten früher Maßnahmen ergreifen müssen, um uns weniger anfällig für Währungsschwankungen zu machen und unsere Kostenstrukturen anzupassen.“ Geholfen habe aber, dass das in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Unternehmen breit aufgestellt ist.

Bilanz: Der Gewinn ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 um 14,1 Prozent auf 167,7 Millionen Euro zurück, wobei dies laut Altendorf zu einem guten Teil auf das Konto des starken Schweizer Frankens gehe. Das Betriebsergebnis sank auf 251,3 Millionen Euro (minus 6,3 Prozent). Der konsolidierte Umsatz der Firmengruppe stieg zwar um 6,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, doch dies sei Währungseffekten zu verdanken. Rechnet man diese heraus, bleibt nur noch ein Plus von 0,7 Prozent. In Schweizer Franken sank der Umsatz sogar um 6,6 Prozent, hieß es gestern bei der Präsentation des Geschäftsjahres in Basel.

Standort Schweiz: Obwohl sich bei den Schweizer Unternehmen von E+H mit dem starken Franken die Personalkosten um fast ein Fünftel verteuert haben, gab der Unternehmenschef ein Bekenntnis zum Standort Schweiz ab. So wurden in Reinach, dem Kompetenzzentrum für Durchflussmesstechnik, neue Produktions- und Logistikflächen, eine hochgenaue Gas-Kalibrieranlage und Büroflächen geschaffen. Eine Kalibieranlage für die Viskositätsmessung ist zudem derzeit im Bau. Summa Summarum wurden bis dato fast 50 Millionen Franken investiert.

Investitionen: Die Investitionen in der Region Basel beliefen sich in der Schweiz im Jahr 2015 auf 44,1 Millionen Euro, nächstes Jahr kommen 23,9 Millionen hinzu. Auch in Deutschland wird kräftig investiert. Nach 31,1 Millionen Euro sollen es dieses Jahr 34,1 Millionen Euro sein, wobei mit 25 Millionen Euro (2015: 20,7 Millionen) der Löwenanteil auf den Produktionsstandort Maulburg entfällt. Für das Service-Center Weil am Rhein stehen sechs Millionen (2015: 6,5) zu Buche.

Beschäftigte: Die 5226 Mitarbeiter im Dreiland müssen trotz des Gewinnrückgangs nicht um ihren Job fürchten. Laut der Unternehmensführung seien sowohl der Schweizer als auch der deutsche Standort besonders produktiv. Es komme nicht zu Verlagerung von Arbeitsplätzen. Zwar gab es zuletzt keine Lohnerhöhung, doch es gebe keine Kürzungen des Gehalts. An der Arbeitszeit soll ebenso wenig Hand angelegt werden. Weltweit beschäftigt E+H insgesamt 12 952 Menschen (plus 517). In der Region Basel sollen dieses Jahr 135 Jobs entstehen (weltweit bis zu 350), vor allem für Vertrieb, IT, Einkauf, Entwicklung und Produktion, so Finanzchef Luc Schultheiss.

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