Basel Marsch gegen Syngenta

Die Oberbadische
„Syngenta tötet Bienen“: Pestizide des Herstellers stehen in der Kritik. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Aktivisten demonstrieren gegen internationale Agrarkonzerne

Von Michael Werndorff

Basel. Etwa 1200 Menschen sind am Samstagnachmittag friedlich durch die Basler Innenstadt gezogen, um für eine ökologische Landwirtschaft ohne Gentechnik und Patente auf Saatgut zu demonstrieren. Ihr Protest richtete sich gegen die in der Kritik stehenden Agro-Konzerne Monsanto und Syngenta.

Der Weg führte die Demonstranten vom Barfüßerplatz durchs Stadtzentrum vor den Hauptsitz von Syngenta am Badischen Bahnhof, wo im Rahmen eines internationalen Aktionstages auf das Handeln der Saatgut- und Pflanzenschutzhersteller aufmerksam gemacht wurde. Für Basel war der Marsch gegen Monsanto und Syngenta eine Premiere. Letzter stehe dem US-Konzern Monsanto in Nichts nach, begründeten die Organisatoren den Protestmarsch. Angeführt wurde die Kundgebung von Aktivisten, die Vogelscheuchen trugen. Andere hatten sich als Bienen verkleidet und skandierten „Syngenta, lass die Bienen leben“. Damit nahmen sie Bezug auf Vorwürfe, wonach Syngenta-Pestizide zum Bienensterben beitragen.

Initiator Hans Schäppi, Vorstandsmitglied der Organisation Multiwatch, die gegen Menschenrechtsverletzungen durch Schweizer Multis ankämpft, erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Schweiz von den Geschäften profitiere und man demnach eine Verantwortung habe. „Es ist wichtig, die Öffentlichkeit auf die Lebens-und Arbeitsbedingungen der Landwirte im Süden aufmerksam zu machen. Monokulturen, Landenteignung, zwangsläufige Abhängigkeit und Verschuldung von Bauern haben die Agro-Multis verursacht“, betonte Schäppi.

„Wir lassen uns nicht verseuchen, Gentech-Vogelscheuchen“, skandierten die Aktivisten, um ihrer Kritik Nachdruck zu verleihen. Auf den Transparenten waren Aufschriften wie „Wer die Saat hat, hat das Sagen“ oder „Mit Essen spielt man nicht“ zu lesen. „Wir wollen zeigen, dass es eine kritische Mehrheit gibt“, hieß es seitens der Teilnehmer. Man plane noch weitere Protestaktionen. „Die Konzerne sollen sehen, dass es Leute gibt, die eine solche Praxis nicht akzeptieren.“

Abschließend kam es vor dem Hauptsitz noch zu einem kollektiven Totstellen: Eine junge Frau im weißen Kittel besprühte die vor dem Hauptsitz liegenden Demo-Teilnehmer symbolisch aus einer Pestizid-Pumpe. Damit wurde auf Substanzen aufmerksam gemacht, die in der Schweiz schon seit Jahrzehnten verboten, aber in Schwellenländern noch zum Einsatz kommen und Landarbeiter gefährden.

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