Basel Musik trotzt dem Regen

Die Oberbadische
„Em Bebbi sy Jazz“ war auch bei seiner nunmehr 34. Auflage in der Großbasler Altstadt eine willkommene Freiluftsause. Mehr als 500 Musiker in mehr als 80 Formationen mischten die Altstadt ordentlich auf. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

„Em Bebbi sy Jazz“: Auch bei Unwetter kommt das Publikum in Scharen in die Großbasler Innenstadt

Das macht den Baslern so schnell keiner nach: 70 überwiegend regionale Bands und Orchester mit mehr als 600 Musikern, drei Chöre, zehn Street-Bands an insgesamt 31 Spielorten: Das sind die nackten wie beeindruckenden Zahlen des Jazz-Happenings „Em Bebbi sy Jazz“.

Von Gerd Lustig

Basel. Präsentiert wurde bei der nunmehr 34. Auflage in den Gässchen, kleinen Straßen und Plätzen von Großbasel erneut die gesamte Bandbreite und Palette des Jazz mit all seinen Stilrichtungen, wobei der spezielle Schwerpunkt dem Latin-Jazz galt.

Und so war es auch kein Wunder, dass zum Ende der Schweizer Sommerferien die Menschen in Scharen auch jetzt wieder nur so in die Stadt am Rheinknie und ihre eintägigen Jazz-Spielorte strömten.

Auch das zu Beginn des Festivals nicht gerade einladende Wetter konnte dem Zuspruch nichts anhaben. Im Gegenteil: Bei dem vielerorts herrschenden Gedränge konnte man fast den Eindruck gewinnen, dass es Jahr für Jahr mehr Jazz-Begeisterte werden, die dem Event huldigen und mitfeiern wollen. Und das darf durchaus als großes Kompliment an die Festivalmacher um Orgateam-Präsident Peter Eichenberger gelten, die nach wie vor gemeinsam mit den Sponsoren dafür sorgen, dass es auch dieses Mal wieder hieß: „Ydritt wie allewyl frey“.

Von Beginn an glich die Metropole Basel in ihrem magischen Dreieck Barfüßerplatz Rathausplatz und Spalenberg/Rümelinsplatz/Gerbergasse einem jazzigen Tollhaus. Überall regierte der Jazz – und das in all seinen Variationen, fürwahr eine unglaubliche Atmosphäre.

Wo anfangen und wo aufhören: Das war an diesem Abend nicht die Frage. Kommen, sich treiben lassen, einfach stehen bleiben, lauschen und genießen und dann wieder zwanglos weiterziehen: Das war und ist vielmehr die Devise. Und wer einmal „Em Bebbi sy Jazz“ erlebt hat, der kommt immer wieder.

Eine besondere Note brachten diesmal die Latin-Formationen (insgesamt acht an der Zahl) ins quirlige und lebendige Geschehen. Am Rümelinsplatz gab es kaum noch ein Durchkommen, als Tony Martinez & The Cuban Power Songs von süd- und lateinamerikanisch angehauchtem Jazz bis hin zu Carlos Santana-Sound anstimmten. Auch die Musik und die Show der „Rollin’ Fifties“ in der Gerbergasse/Gerberberglein hatte es in sich. Gitarrist Daniel Audrey mischte sich immer mal wieder ins Publikum und sorgte zusätzlich für Stimmung. Derweil ließen es im „Nelson Pub“ die „Bluez Ballz“ ordentlich krachen.

Ein besonderes Highlight waren zudem wieder die Streetbands, die flexibel und ohne Zeitplan an unterschiedlichen Orten aufspielten. Wer diese marschierenden Musiker nach dem Auftakt ab 18 Uhr entlang der Freien Straße mit der traditionellen Streetband-Parade nochmals hören wollte, der begab sich einfach zur kleinen Bühne im Gerbergässli. Dort waren kleine Platzkonzerte im Viertelstundentakt zu erleben.

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