Basel Nachts ins Museum

Die Oberbadische

Museumsnacht: 17. Auflage der Basler Museumsnacht am 20. Januar  / 37 Institutionen machen mit

Von Gabriele Hauger

Regio. Eine Ausgrabungsstätte in der Basler Altstadt besichtigen? Mit selbst gebasteltem Instrument an einem Meta-Monster-Konzert im Tinguely Museum mitwirken? Oder im Botanischen Garten lernen, wie man Knigge-gerecht eine Banane isst – nämlich mit Messer und Gabel. Das sind nur drei Beispiele für das umfassende, kreative Programm der nächsten Basler Museumsnacht, die beim gestrigen Pressegespräch von Eva Keller als Appetitanreger genannt wurden. Die Leiterin des Fachbereichs Museen und Kulturmarketing betonte, dass auch diesmal wieder die musealen Schätze Basels und der Regio nächstens faszinierend neu erlebbar würden.

Die mittlerweile 17. Auflage der Museumsnacht findet am Freitag, 20. Januar, von 18 bis 2 Uhr morgens statt. 37 öffentliche und private Museen sowie Kulturinstitutionen aus der trinationalen Region organisieren rund 200 Angebote. Auch diesmal haben dank treuer Sponsoren Besucher unter 26 Jahren freien Eintritt. „Immerhin 43 Prozent der Besucher sind Jugendliche“, so Keller stolz. Damit erhoffen sich Veranstalter und Beteiligte, nachhaltig wirken zu können: Wer einmal Museumsluft geschnuppert hat, der soll auch wiederkommen. Auch Menschen mit Migrationshintergrund stehen im Fokus. So werden zahlreiche fremdsprachige Führungen angeboten. Im vergangenen Jahr haben rund 500 Besucher diese Angebote genutzt. „Unser Leitgedanke ist, die Vielfalt der hiesigen Museumslandschaft erlebbar zu machen und einen interessanten Einstieg ins Kulturjahr 2017 zu schaffen“, so Keller.

Zum dritten Mal rückt die Basler Museumsnacht einen speziellen Ort in den Fokus, ergänzte Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur in Basel. Diesmal ist es Kleinbasel, „eine museal relativ unbespielte Zone“. Es ist ein Stadtteil, der indes in den letzten Jahren einen kulturellen Boom erfuhr: die Jazzschule Basel, das Programm der Kaserne, neue Platten- und Bücherläden, Galerien, Kulturbüro und das Museum Kleines Klingental sind hier angesiedelt. „Wir werden diesen Ort bei der Museumsnacht besonders zum Leuchten bringen, eine einmalige Sache“, so Bischof.

Besonders unterstützt wird er dabei von Thomas Heimann, dem Vorstand Klingental und Pro Kasernenareal. „Das Programmheft kann all die Vielfalt gar nicht wiedergeben. Darum: Hingehen!“

Vermeintlich Bekanntes neu entdecken – das ist laut Bischof das Reizvolle an der Museumsnacht. Wie man an das schillernd vielfältige Angebot herangeht, dafür gibt es kein Patentrezept. Sich einfach treiben lassen, gezielte Auswahl übers Programmheft („Mehr als fünf Orte habe ich noch nie geschafft“, so Bischof), im Flyer vorgeschlagene Touren nachgehen (die gibt es von familienfreundlich bis musikalisch inspiriert): Neugier sei hier der beste Ratgeber.

Gerade Kulturinstitutionen, die jenseits der großen Besucherströme liegen, haben nun die große Chance, in den Fokus neuer Besucher zu rücken. Ob zeitgenössische Kunst, die es in der Publikumsgunst eher schwer hat, oder Nischen-Häuser wie das Sportmuseum: Für alle ist die Museumsnacht die beste Gelegenheit, neue Besucher anzulocken und daraus nachhaltigen Nutzen zu ziehen.

Dank der im Ticketpreis enthaltenen Nutzung der Shuttle-Angebote und des Nahverkehrs ziehen auch weiter entfernte Häuser wie die Fondation Fernet Branca in St. Louis oder das Vitra Design Museum in Weil am Rhein viele Nachtschwärmer an. An die 29 000 Besucher aus den drei Ländern werden auch dieses Jahr wieder erwartet.

Noch eine Anregung gefällig? Im Cartoonmuseum können sich junge Besucher von der Comic-Figur Titeuf des Zeichners Zep Tipps holen, wie sie ihre Eltern besser erziehen können.

n  Programmheft und Tickets bei den beteiligten Museen sowie an diversen Vorverkaufsstellen; Ticketvollpreis: 24 Franken, unter 26 Jahren frei (mit Ausweis), mit Museumspass 19 Franken; weitere Informationen: www.museumsnacht.ch

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