Basel (sda). Der Urnengang zum Fusionsverfahren ist ein Top-Thema in den Medien der Region Basel. In der übrigen Schweiz wird darüber berichtet. „Grenzen sind die Narben der Geschichte“, schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“. Die zwei 1833 blutig getrennten Kantone hätten aber in den letzten Jahren pragmatisch eine beispielhafte Partnerschaft entwickelt: Eine dringende Notwendigkeit zur Wiedervereinigung bestehe darum nicht. Ein Fusionsverfahren hätte daher „die Verwegenheit erfordert, eine schon heute pulsierende Region forsch voranbringen zu wollen und Gewohnheiten und Privilegien couragiert aufs Spiel zu setzen“. Dazu hätten aber Spirit, Köpfe und Begeisterungsfähigkeit gefehlt. Doch Basel sei kein Sonderfall. Auch schweizweit würden die Differenzen zwischen Kernstädten und ländlicheren Gebieten größer. Diese Kluft bremse das Land: „Die Basler Fusionsdebatte - sie hat verdeutlicht, vor welchen Herausforderungen die Schweiz steht.“ Dass die Initianten die Situation falsch eingeschätzt hätten, hielt auch der Kommentator des Regionaljournals Basel von Radio SRF fest: Die Fusionsinitiative sei eine Kopfgeburt gewesen, und bei den Leuten habe kein Leidensdruck bestanden. Andererseits sei jetzt die Partnerschaft gefragt. Es sei an den Gewinnern aufzuzeigen, wie man die Probleme der Region wie etwa die hohen Gesundheitskosten angehen will. Der Kommentator sprach von einer „bitteren Beobachtung“: Was konkrete Problemlösungen angehe, sei man nach dem Urnengang keinen Schritt weiter. In der Stadt bestehe nun die Gefahr einer Trotzreaktion gegen jene Landschäftler, die die Stadt schlechtgeredet hätten, schreibt derweil die „Basellandschaftliche Zeitung“. Am Abstimmungssonntag sei zu hören gewesen, die Baselbieter Regierung müsse jetzt der Stadt gegenüber härter auftreten. Wenn sich jedoch Stadt und Land mehr um sich selbst kümmerten, verliere die Region als Ganzes: Sie gehörten zusammen, fusioniert oder nicht. Eine „schallende Ohrfeige für die Initianten“ nannte die „Basler Zeitung“ das Abstimmungsresultat. Diese hätten es nicht einmal im Ansatz verstanden aufzuzeigen, was denn die Vorteile eines neuen Kantons wären.