Viel beschäftigt ist an diesem Abend Rolf Romei, der in dieser Spielzeit zehn Jahre im Ensemble ist und als Paul in Korngolds „Die tote Stadt“ begeistert. Der bühnenpräsente Schaffhauser Tenor ist in Wagner Feenoper wie in einem französischen Eifersuchtsdrama um zwei Königstöchter, die denselben Mann lieben (Edouard Lalos Oper „Le Roi d’Ys“) zu erleben. Beeindruckend ist er auch im Duett aus Bizets „Perlenfischer“ mit dem Bariton Christian Miedl. Der wiederum punktet witzig-satirisch in einem Lied aus der travestierenden Operette „Die lustigen Nibelungen“ von Oscar Strauss.
Während Nathan Haller in einer Arie von schönen Frauen schwärmt, träumt sich Karl-Heinz Brandt, langjähriges Ensemblemitglied, in Emmerich Kálmáns „O Bajadere“ in das Herz einer indischen Tänzerin. Verdienten Extra-Applaus bekommt er als verkleidete Hexe in Humperdincks Kinderoper für seinen Ritt auf dem Besen durch die Parkettreihen.
Die meist jungen Opernsänger gefielen in ihrem angestammten Repertoire. Märchenhaft war auch die luxuriöse Besetzung mit schönen Stimmen für das leichte und doch so schwere Genre Operette.