Basel Nichts dem Zufall überlassen

Die Oberbadische
Die Schwestern Amélie (l.) und Isabel Gehweiler Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Philharmonisches Orchester blickt auf zehn Jahre zurück

Von Gottfried Driesch

Riehen. Das Philharmonische Orchester Riehen feiert sein zehnjähriges Bestehen. Dirigent Jan Sosinski ließ beim Geburtstagskonzert am Samstag im Landgasthof Riehen die Zuhörer im nahezu voll besetzten Saal das Gratulationslied „Zum Geburtstag viel Glück“ anstimmen. Das folgende Konzert stand unter einem guten Stern, so dass es für das Publikum zu einem großen Ereignis wurde.

Das Trippelkonzert op. 56 für Violine, Violoncello und Klavier in C-Dur eröffnete das Konzert. Die Schwestern Amélie Gehweiler (Violine) und Isabel Gehweiler (Violoncello), beide stammen aus Weil am Rhein, sowie Marret Popp aus Riehen traten als hochrangige Solistinnen auf. Wieder einmal bewies sich die Akustik im Saal des Riehener Landgasthofs als bestens geeignet. Die Balance der drei Soloinstrumente untereinander wie zum vollen Orchester war bestens ausgewogen. Jan Sosinski erwies sich als aufmerksamer Zuhörer seiner Solistinnen und dadurch als ein perfekter Begleiter.

Im Eröffnungssatz „Allegro“ dominieren die raschen Tonfolgen. Im folgenden „Largo“ übernehmen die Soloinstrumente die Themen voneinander und führen sie in Durchführungen weiter. Das Violoncello hat hier eine führende Rolle.

Alle drei Solistinnen haben zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten. Ihre musikalische Qualität ist außergewöhnlich und sie wurden ihrem eigenen Qualitätsanspruch im Konzert jederzeit gerecht. Als Zugabe spielten Amélie Gehweiler, Isabel Gehweiler und Marret Popp den langsamen zweiten Satz aus einem Trio von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Mit der Bezeichnung „blühende Musik“ lässt sich die im zweiten Teil des Konzerts gespielte Sinfonie Nr. 41 in C-Dur, KV 551, von Wolfgang Amadeus Mozart umschreiben. Die Sinfonie trägt den Namen „Jupiter“, wobei die Herkunft dieser Bezeichnung unklar ist. Von Mozart stammt die Bezeichnung mit Sicherheit nicht.

Gleich zu Beginn verwirklichte das Orchester eine präzise Dynamik. Hier kommen die Qualitäten von Jan Sosinski voll zum Tragen. Nichts überlässt der Dirigent dem Zufall. Mit einer sehr aufmerksamen und eindeutigen Zeichengebung leitet er das Orchester durch die Sätze. Dirigieren sieht für den Zuhörer bei Sosinski so einfach und leicht aus, dabei ist es ein verflixt schwerer Job.

Die ausgeprägte Dynamik und Phrasierung zog sich durch die ganze Sinfonie hindurch. Auch die Holzbläser konnten an herausragenden Stellen ihre Qualität zeigen.

Noch ein Wort zum runden Geburtstag: Zehn Jahre hört sich nicht viel an. Aber wenn man bedenkt, dass sich die Musiker jede Woche einmal treffen und zu Hause neben ihrem normalen Broterwerb auch noch üben müssen, dann sieht das doch anders aus. Seit acht Jahren leitet Jan Sosinski jetzt das Laienorchester. In dieser Zeit hat er es auf ein höchst beachtliches Niveau gebracht. Alle Achtung – weiter so.

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