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Hack.Klybeck: Basler äußern zweieinhalbtägigem Workshop ihre Ideen und Visionen für das Klybeck-Areal

Im südlichen Bereich des Basler Klybeck-Areals soll in den nächsten Jahren unter dem Titel „klybeck plus“ ein neues Stadtquartier entstehen, das BASF, Novartis und der Kanton Basel-Stad gemeinsam entwickeln. Unter dem Motto „Stadtentwicklung von unten“ will der Verein Zukunft.Klybeck die Bürgerbeteiligung stärken sowie Ideen und Visionen einbringen.

Basel. Mit dem Workshop „Hack.Klybeck“ gibt der Verein an diesem Wochenende den Baslern Gelegenheit ihre Ideen und Konzepte zu visualisieren. Alexander Anlicker sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit Christoph Moerikofer über die Ziele des Vereins und den Workshop.

Warum haben Sie mit ihren Mitstreitern den Verein Zukunft.Klybeck gegründet?

Bei der Bürgerbeteiligungsveranstaltung im September wurde uns die Dimension und die Chance für Basel deutlich. Mit einer Fläche von rund 40 Fußballfeldern ist dies meines Wissens das größte Gebiet, das in der Schweiz für ein neues Quartier frei wird. Das ist eine unglaubliche Chance, etwas außerordentliches herzustellen und einen speziellen Stadtteil zu schaffen. Da die drei Planungspartner dies nicht aktiv zum Ausdruck gebracht haben, wollten wir sicherstellen, dass der visionäre Aspekt des Projekts gewährleistet ist.

Neben Ideen und Visionen geht es Ihnen auch um Bürgerbeteiligung?

Ziel des Vereins ist, auf diese außerordentliche Chance aufmerksam zu machen und Inhalte und Visionen zu generieren. Ein anderer Aspekt ist die Bürgerbeteiligung. Die Bevölkerung muss einen entscheidenden Anteil am Projekt haben. Es ist zwar positiv, dass die Bevölkerung am Anfang gefragt wurde. Dann darf die Bevölkerung noch zweimal reagieren und Stellungnahmen zu den Entwürfen der Planer abzugeben. Damit ist die Partizipation beendet. Wir kämpfen dafür, dass die Bevölkerung auch in späteren Phasen Beteiligungsmöglichkeiten erhält.

Gibt es ihrerseits schon konkrete Ideen und Visionen für das Areal?

Wir vertreten die Bevölkerung und wollen ihr eine Stimme geben. Daher ist der Workshop auch ergebnisoffen. Wir wollen nicht unsere Meinung vertreten.

Natürlich sind wir ständig in der Diskussion und haben mit dem Social-Muscle-Club Klybeck schon eine erste Veranstaltung gemacht.

Die Tendenz geht in Richtung gemeinnützige Einrichtungen, preiswerter Wohnraum und Wohnformen, in denen es ums Teilen geht, und um Konzepte in denen die Bedürfnisse, Wünsche und Ressourcen der Bürger vernetzt werden. Weitere Stichworte sind autofreie Zone, Energie, die Belebung öffentlicher Plätze siwue begrünte Dächer, die mit Brücken verbunden sind. Es geht aber auch darum, Konflikte zwischen Nachtleben und Ruhebedürfnis zu vermeiden.

Was erwartet die Teilnehmer beim zweieinhalbtägigen Workshop „Hack.Klybeck“?

Jetzt am Wochenende sollen Ideen konkretisiert werden. Wir geben dabei nichts vor, es soll alles von den Teilnehmern kommen. Diese sollen selbstständig an Ideen arbeiten und Konzepte entwickeln.

Wie geht es nach dem Workshop weiter?

Wir werden nach dem Workshop die Resultate redaktionell aufbereiten und diese bei der nächsten Beteiligungsveranstaltung von „klybeck plus“ am 17. Juni vorstellen. Im September wird es eine zweite Beteiligungsveranstaltung geben, hier ist allerdings noch nicht klar, wie diese ablaufen soll.

Danach kommt eine Phase in der viel politische Arbeit zu leisten ist, um klarzumachen, dass es um ein inhaltlich anspruchsvolles aber auch inspirierendes Projekt geht. Uns ist klar, dass manche Ideen auch dem Interesse von Investoren zuwiderlaufen. Das wird eine jahrelange Beschäftigung. Wir sind dazu bereit und wären unheimlich stolz, wenn am Ende ein modernes und zukunftsweisendes Quartier entsteht.

Einer der nächsten Schritte ist auch, uns um die Strukturen des Vereins Zukunft.Klyb eck zu kümmern.

Wie ist der Verein aufgebaut?

Der Verein hat sich ja eben erst neu gegründet und hat noch wenige Mitstreiter. Aktuell sind wir ein Team von 13 Personen, die sich engagieren. Hinzu kommt eine Facebook-Gruppe mit rund 300 Leuten. Wir haben bereits eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne gestartet, und mit 8000 Schweizer Franken mehr als ursprünglich erwartet eingesammelt.

Christoph Moerikofer ist mit Matthias Brüllmann und Christian Mueller Gründungsmitglied des Vereins Zukunft.Klybeck. Der 52-Jährige ist gelernter Theaterregisseur und interessiert sich für Stadtentwicklung sowie für Kommunikationsprozesse zwischen Gruppen in Städten.

Der Verein Zukunft.Klybeck veranstaltet einen zweitägigen Workshop, in dem die Basler ihre Ideen für einen neuen Stadtteil auf dem Klybeck-Areal einbringen können.

 Programm:

Freitag, 7. April: 19 bis 21 Uhr, Einführung, Referat Therese Wernli zu Partizipationsverfahren, Einstieg in Arbeit, anschließend Hack.Bar, austausch

Samstag, 8. April: ab 9.30 Uhr offen, 10 Uhr, Referat Testplanung von Ruedi Stauffer (Metron AG), 10.40 Uhr SoNa-City, Tanja Klöti, ab 11 Uhr Arbeiten an Ideen und Konzepten, ab 18 Uhr Hack.Bar, Austausch

Sonntag, 9. April: von 9 bis 18 Uhr, Visualisierung der Konzepte und Modelle, 16 Uhr Schlusspräsentation

 Veranstaltungsort: Horburgstraße 95, Basel

 Anmeldung und Informationen: per E-Mail an info@zukunftklybeck.ch

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