Basel. György Ligetis Violinkonzert und Richard Strauss‘ Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ stehen im Zentrum des Konzerts „Zarathustra“ des Sinfonieorchesters Basel am Mittwoch, 12. November, und Donnerstag, 13. November, jeweils 19.30 Uhr im Musiksaal des Stadtcasinos Basel. Eingeleitet werden die beiden Werke von einem Werk von Wolfgang Amadeus Mozart. Es dirigiert Dennis Russell Davies, Solistin ist Patricia Kopatchinskaja. Obwohl sich der 30-jährige Richard Strauss für Nietzsches Herrenmoral begeistern konnte und den Autor des Zarathustra als Bannerträger der „Freigeistigkeit“ feierte – das Bekenntnishafte und Programmatische seiner Tondichtung „frei nach Friedrich Nietzsche“ wollte er dennoch nicht überbewertet wissen. Exakte programmatische Entsprechungen mit der Vorlage sind ohnehin schwer festzumachen, lediglich wenige Kapitelüberschriften Nietzsches fanden Eingang in die Partitur. Der programmatische Titel sorgte zuverlässig noch vor der Uraufführung für Gehässigkeiten und Anfeindungen. Eingang in das popkulturelle Gedächtnis fand der Beginn von Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“ durch die Verwendung in Stanley Kubricks Film „2001 – A Space Odyssey“. György Ligetis Violinkonzert ist einerseits ein höchst virtuoses Werk innerhalb einer großen Gattung, andererseits zeugt es vom souveränen Umgang des Komponisten mit verschiedensten musikalischen Traditionen. Den Ausgangspunkt für die Komposition bildete wie oft bei Ligeti eine technische Fragestellung in Verbindung mit einer spezifischen Klangvorstellung. Sein Ziel, so Ligeti, sei es gewesen, durch „unpräzise Intonation“ einen „schmutzigen“ Klang zu erzeugen. Dieser besondere Klangcharakter kommt zustande durch die Kombination von „total verstimmten“ und „richtig gestimmten“ Instrumenten. So sind zum Beispiel einzelne Streichinstrumente nach natürlichen Obertönen gestimmt oder es kommen zwei Lotosflöten und vier Okarinas hinzu, welche die temperierte Stimmung ins Wanken bringen. Solistin in Ligetis Violinkonzert ist Patricia Kopatchinskaja. Die moldawische Geigerin hat dieses Violinkonzert 2012 beim Label naïve eingespielt und damit mehrere Auszeichnungen gewonnen. Patricia Kopatchinskaja wird nebst den Auftritten an den beiden Sinfoniekonzerten auch im Rahmen einer musikalisch-szenischen Fabelstunde mit dem Titel „Grille und Ameise“ zu erleben sein (am 14. November, 16 Uhr), einem Projekt, das die Geigerin zusammen mit Leo Dick (Komposition und Regie) sowie Reto Bieri (Klarinette) im Auftrag des Sinfonieorchesters Basel entwickelt hat. Entdeckerkonzert Am 12. November ab 16 Uhr lädt das Sinfonieorchester außerdem zu einem Entdeckerkonzert ein. Kurze Vorträge, eine Diskussionsrunde und musikalische Beiträge nähern sich dem Thema „Nietzsche und die Musik“ an und schaffen eine Brücke zu Richard Strauss Tondichtung „Also sprach Zarathustra“, die im nachfolgenden Sinfoniekonzert gespielt wird. Gastreferenten sind unter anderem Rüdiger Safranski und Arne Stollberg. Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel spielen Kammerfassungen von Richard Wagners „Siegfried-Idyll“ und Richard Strauss’ „Metamorphosen“. Der Eintritt zum Entdeckerkonzert ist frei. u  Mehr Infos unter www.sinfonieorchesterbasel.ch, Vorverkauf bei Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, oder Tel. 0041/61 206 99 96