Basel Noch mehr Raum für die Kunst

Die Oberbadische
Kleiner, aber ebenso hochwertig wie der Renzo Piano-Bau soll das neue Museumsgebäude werden. Foto: Gabriele Hauger Foto: Die Oberbadische

Fondation Beyeler plant Erweiterungsbau / Attraktivität des Museums soll noch gesteigert zu werden

Riehen (hau). Gerade erst ist die Fondation Beyeler wieder als erfolgreichstes Kunstmuseum der Schweiz in den Medien gewürdigt worden. Und die große Gaugin-Ausstellung wirft ihre Schatten voraus. Da folgt schon die nächste bemerkenswerte Ankündigung: Das Museum plant einen Erweiterungsbau.

Dieser soll im angrenzenden Iselin-Weber Park entstehen, für den die Fondation laut Pressemitteilung das Kaufrecht erworben hat. Es soll eine Verbindung zwischen Natur und Kultur entstehen, der benachbarte, bisher private Garten mit seinem alten Baumbestand soll dauerhaft erhalten bleiben und vor Überbauung geschützt werden. Darauf weist die Fondation Beyeler explizit hin, wahrscheinlich auch, um eventuellen kritischen Nachfragen vorzubeugen – in puncto Naturschutz herrscht Sensibilität. Zudem soll der Park der Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

Der Bau werde wesentlich kleiner als der bestehende und soll anstelle von drei Liegenschaften am Bachtelenweg stehen. Der Verweis, dass ein „architektonisch hochwertiges“ Gebäude geplant ist, verwundert nicht. Schließlich setzt die bisherige Renzo Piano-Architektur Maßstäbe. Wichtig ist den Organisatoren, dass sich der künftige Bau in die umliegende Landschaft einfügt. Führende nationale und internationale Architekten werden zu einem Studienauftrag eingeladen.

Der Neubau soll Ausstellungsräume für Kunst sowie einen multifunktionalen Raum für kulturelle Veranstaltungen enthalten. Diese sollen Platz für ein – bisher fehlendes – Auditorium sowie für Schenkungen und Dauerleihgaben bedeutender Kunstwerke schaffen. Schließlich ist die Sammeltätigkeit des Museums bemerkenswert. Es gab auch 2014 hochkarätige Ankäufe, darunter Werkgruppen von Gerhard Richter oder Arbeiten von Thomas Schützte oder Wolfgang Tillmans.

Möglich wird das Projekt nur dank der Einwilligung der Eigentümerin des privaten Gartens, die bereit ist, der Fondation Beyeler das 9500 Quadratmeter große Grundstück zu günstigen Konditionen zu verkaufen – unter der Bedingung, dass sich die Fondation Beyeler zu Erhalt und Pflege des Parks verpflichtet und die Bewilligung zum Bau eines ergänzenden Museumsbaus erhält. Das Projekt – Erwerb von Land und Liegenschaften, Finanzierung des Neubaus sowie Betrieb und Unterhalt für die ersten zehn Jahre – soll privat finanziert werden. Dafür liegen bereits feste Zusagen in der Höhe von 50 Millionen Schweizer Franken vor. Großzügige Schenkungen der Wyss Foundation sowie der Daros Collection legen laut Pressemitteilung den Grundstein für die Realisierung. Erst nach Sicherung der gesamten Finanzierung und Vorliegen der Baubewilligung kann über Zeitplan und voraussichtliche Eröffnung des neuen Parks und Hauses der Fondation Beyeler informiert werden, heißt es weiter.

Dazu wird der Präsident der Beyeler Stiftung und Initiator des Projekts Hansjörg Wyss zitiert: „Dank dem großzügigen Entgegenkommen der Eigentümerin haben wir die einzigartige Chance, unsere Aufgabe, die Vision von Ernst Beyeler, Kunst, Natur, Erholung und Ruhe in Einklang zu bringen, noch mehr Menschen und Besuchern zugänglich zu machen.“

Für Stephan Schmidheiny, Gründer der Daros Collection, stellt die Schenkung eine Festigung der seit 2010 dauernden exklusiven Partnerschaft mit der Fondation Beyeler dar. „Die Erweiterung des Museums wird für Kunstliebhaber, aber auch für die lokale Bevölkerung Raum schaffen für außergewöhnliche Begegnungen mit moderner Kunst und gleichzeitig einen einmaligen historischen Garten zugänglich machen. Ich bin glücklich, dass die Daros Collection zur Verwirklichung dieses visionären Vorhabens beitragen kann.“

In der Fondation sieht man die Verbindung des Berower- mit dem angrenzenden Iselinpark als Schaffung einer erweiterten öffentlichen Gartenanlage, welche ideal für Skulpturen, kulturelle Veranstaltungen und zur Erholung in der Natur genutzt werden könne.

Die Erweiterungspläne der Fondation Beyeler dienen dazu, das kulturelle Potenzial des Ortes zu entwickeln und das Raumangebot innen und außen den Besucherzahlen und –bedürfnissen anzupassen. Ihr Fazit: „Riehen und die Region Basel werden dadurch für Bewohner und Besucher noch attraktiver.“

u siehe auch nebenstehenden Artikel

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