Basel Partnerschaft mit der Natur

Die Oberbadische
Christina Oiticica: Fragmento do Outono,  2004  Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Stiftung Brasilea  zeigt  Werke von Christina Oiticica

Basel. Die Stiftung Brasilea zeigt vom 26. Januar bis 13. März Werke der brasilianischen Künstlerin Christina Oiticica. Sie ist weltweit bekannt für ihre eco art-Werke und ist die Ehefrau des Schriftstellers Paulo Coelho.

Mit Acrylfarben bemalte Leinwände, die, erst der Natur ausgesetzt ihre Vollendung finden. Für einen gewissen Zeitraum bleiben die meisten Werke den Naturgewalten überlassen, oftmals mit bloßen Händen ein- und wieder ausgegraben von der Künstlerin. Das Ergebnis bleibt immer eine Überraschung. Das Werk der Natur wieder zu entnehmen, ist stets ein Happening und für Christina Oiticica mit großen Emotionen verbunden, schreibt Daniel Faust, Direktor der Stiftung Brasilea.

„Ich bin eine Partnerschaft mit der Natur eingegangen“, so Christina Oiticica. „Ich kreiere eine Hälfte des Kunstwerkes, die Natur erledigt die zweite Hälfte.“

Entstanden ist diese Kooperation ungeplant. Seit vielen Jahren lebt die Künstlerin mit ihrem Ehemann Paulo Coelho einige Monate im Jahr in den französischen Pyrenäen. Es fehlte ihr anfangs schlichtweg der Platz zum Trocknen ihrer Leinwände. So ließ sie diese draußen im Freien und die Natur fügte über Nacht Blätter, Staub und Insekten hinzu, so dass das Werk sich veränderte, ja verfertigte.

Symbolismus und Spiritualität sind wichtig für die Arbeiten der Konzeptkünstlerin. Nicht nur vergräbt sie diese an historische bedeutsamen und heiligen Orten. Auch ihr Part, die darstellende Kunst, ist symbolträchtig und angelehnt an Mythen und Sagen. Ihre Werke sind aber auch weiblich-erotisch und sinnlich rotfarben geprägt. Brasilianische Alltagsszenen der gegenwärtigen Popart gepaart mit religiösen, in sehr typisch lateinamerikanischer Darstellung, Symbolen.

Oiticica entstammt der Kunstszene Rio de Janeiros der 70er Jahre. Sie stellt seit den 80er Jahren aus und weist eine beeindruckende Ausstellungsvita vor. Neben zahlreichen Schauen in ihrem Heimatland, war sie weltweit präsent, in Spanien, Finnland, Japan, USA vielen weiteren Ländern und auch bereits mehrfach in der Schweiz, schreibt die Stiftung,

Morgen ist sie „Artist in Residence“ in der Stiftung Brasilea und zeigt ihre Werke in einer Einzelschau. Ihr Werkzyklus „Vier Elemente“ beinhaltet zehn Werke, die speziell für die Ausstellung in Basel angefertigt werden. Sieben ihrer Werke werden auf der Dachterrasse des Gebäudes installiert und der Winterwitterung ausgesetzt, drei in Wasserbassins und vier an der frischen Luft. Drei weitere werden in der Erde im Hochparterre der Ausstellungsräume vergraben. Das vierte Element Feuer kommt an der Vernissage am 26. Januar hinzu. Dann werden die Werke, ehe sie der Natur zur Fertigstellung übergeben werden, mit Hilfe von Feuer in der Brasilea fertiggestellt. Besucher der Ausstellung können den gesamten Prozess vor Ort miterleben und sind zudem zum Happening an der Finissage eingeladen, wenn die fertigen Werke der Natur wieder entnommen werden.

Weiter werden mehr als 40 Werke gezeigt, die seit 2004 entstanden sind, darunter 26 der Reihe „Primavera“ aus Spanien aus dem Jahr 2008, vom Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Analog hierzu entstand 2007 Paulo Coelhos Werk „Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela“. Drei Werke aus dem Amazonas sind ebenfalls Bestandteil der Ausstellung.

n  Vernissage: Donnerstag, 26. Januar, 18.45 Uhr, bis 16. März; Stiftung Brasilea, Westquaistrasse 39, Basel; Öffnungszeiten während der Ausstellung: Mi und Fr, 14 bis 18 Uhr, Do, 14 bis 20 Uhr.

Zur Ausstellung erscheint ein dreisprachiger Katalog (Deutsch, Portugiesisch, Englisch).

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