Aktiv werden und Netzwerke knüpfen, war einer der vielen Ratschläge, den die Besucher der langen Nacht der Karriere in der Universität Basel von Experten für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben erfahren haben. Von Dominik Vorhölter Basel. Wenn es nach dem „Joborakel“ geht, soll Benjamin Meier Nachtwächter werden. Der Student ließ sich von Valeria Heme auf der Suche nach einem passendem Beruf inspirieren, die während der Langen Nacht der Karriere am Donnerstagabend im Kollegienhaus den Besuchern Jobvorschläge per Zufallsgenerator unterbreitete. Neben dieser spielerischen Anregung bot die Veranstaltung professionelle Tipps und Ratschläge rund um das Thema Berufsfindung und Bewerbungen. „Gerade für unsere jungen Studenten ist es oft nicht einfach, den ersten Schritt ins Berufsleben zu machen“, sagte Birgit Müller, Leiterin des Bereiches Studienberatung der Universität Basel. Viele junge Bewerber sind sich nicht sicher, ob sie die richtigen Entscheidungen treffen oder sie trauen sich oft nicht, ihre Stärken und Kompetenzen richtig zu präsentieren. „Wir erleben oft, dass Studenten von Stellenausschreibungen abgeschreckt sind, die zwei Jahre Berufserfahrung fordern“, ergänzte ihre Kollegin Nathalie Bucher. Sie machte den Besuchern Mut und riet, bei der Jobsuche auch auf das Bauchgefühl zu achten: „Oft reicht es schon, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Jobbeschreibung passt“. Auch helfe es, im Freundeskreis zielgerichtet nach Ansprechpartnern und Angeboten für mögliche Stellen zu fragen. Kontakte knüpfen für den Traumjob Die Studienberaterin referierte die Ergebnisse aus einer Umfrage, welche das Karreirezentrum der Uni erhoben hatte. Daraus ging hervor, dass 80 Prozent der Absolventen im Jahr 2015 aufgrund ihrer Netzwerk- und Kommunikationsaktivitäten zu ihrem Job gelangt seien. Darum riet sie den Studenten, aktiv und zielgerichtet Initiativbewerbungen zu verfassen. Dazu hatten die Besucher der Karrierenacht gleich Gelegenheit, denn die Veranstalter hatten Berufseinsteiger aus verschiedenen Bereichen eingeladen. Eine von ihnen war Constance Böhme, die bei dem Social Media- Unternehmen Xing arbeitet. Das ist ein Online-Netzwerk, das dabei hilft, berufliche Kontakte zu pflegen. Sie gab den Studenten Einblick in ihre Tätigkeit und erklärte, wie die Benutzer des Programmes neue Kontakte knüpfen können. Dabei wies sie darauf hin, dass selbst der Aufbau von Kontakten Grenzen hat: „Wenn die Chemie nicht stimmt, dann kann sich keine Beziehung entwickeln, weder beruflich noch privat.“ Für alle diejenigen, die bereits ein passendes Stellenangebot gefunden hatten, boten die Personaler Reto Jaker und Marcel Lüdi Beratung zum Thema Zeugnisse an. „Es kommt oft vor, dass die Studenten unsicher sind, weil ihre Arbeitszeugnisse Rechtschreibfehler enthalten. Hier raten wir immer, diese zu reklamieren“, sagte Lüdi. Es sei generell wichtig, aktiv zu werden und das Gespräch zu suchen, riet er abschließend.