Basel Spannende Entdeckungen garantiert

Die Oberbadische
Einige der Macher: Projektleiter Gregor Hoffmann, „KlangBasel“-Vorstandsmitglied Hans-Georg Hofmann und Stephan Schmidt von der Programmgruppe beim Mediengespräch im neuen Jazzcampus Foto: Dorothee Philipp Foto: Die Oberbadische

Festival „KlangBasel“ feiert vom 19. bis 21. September seine Premiere / Spielorte zeigen Kleinbasler Vielfalt

Von Dorothee Philipp

Basel. „Es ist an der Zeit, andere Festival-Formen zu entwickeln, die sich mit dem beschäftigen, was Musik heute bedeutet. Nicht Dinge einkaufen und zusammensetzen“, findet Stephan Schmidt, Direktor der Musikakademie Basel. Sein Wunsch geht demnächst in Erfüllung mit der ersten Auflage von „KlangBasel“, dem etwas anderen Festival.

Auf den ersten Blick kann man es kaum glauben, was es allein in Kleinbasel an Lokalitäten gibt, die in diesen drei Tagen vom 19. bis 21. September bespielt werden. Fast zwei Dutzend sind es, darunter auch der in einer umgebauten Maschinenfabrik jetzt neu eröffnete Jazzcampus in der Utengasse, wo am Donnerstag das Festival den Medien vorgestellt wurde (siehe Artikel unten).

Doch nicht nur die Spielorte zeigen die ganze Kleinbasler Vielfalt, auch die Akteure kommen samt und sonders aus Basel, dessen Ruf als Musikstadt zu Unrecht etwas verblasst ist, seit Paul Sacher nicht mehr lebt.

„Schweizer Musik-Müesli“ mit Volksliedern

Vom klassischen Streichquartett über Kinderchöre und HipHop-Künstler bis zum Sinfonieorchester, von Jazz- und Folkgruppen über Alphornbläser, experimentelle Ensembles und Liedermacher sind alle Schattierungen von Live-Musik vertreten. Am einen Ende steht vielleicht das Konzert mit dem Basler Kammerorchester, das Beethovens „Neunte“ aufführt und diese mit der Uraufführung eines zeitgenössischen Komposition für zwölf Instrumente und Live-Elektronik konfrontiert, am anderen ein „Konzert eins zu eins“, wo in einer Privatwohnung ein Musiker-Duo jeweils nur für einen einzigen Gast auftritt, der aus einer Liste von Klavierstücken und Opernarien selbst etwas auswählen darf.

Ein Chor präsentiert ein „Schweizer Musik-Müesli“ mit Volksliedern aus den vier Sprachregionen, Kinder- und Jugendchöre inszenieren an der Rheinpromenade eine „Klangstafette“, die Basler Madrigalisten haben gar ein ganzes Schiff geordert, auf dem „feines Essen, klangvolle Stimmen und verführerische Barockinstrumente“ genossen werden können. Es ist nicht leicht, aus der angebotenen Fülle von rund 90 Aufführungen und Klangereignissen auszuwählen.

Man sollte sich ein paar Fixpunkte zurechtlegen und dazwischen auf der Achse zwischen Theodorskirche und Klybeckstraße durch das Kleinbasler Gässchengewirr „mäandern“, empfehlen die Veranstalter. Spannende Entdeckungen sind da garantiert, beispielsweise kann man klingende Abfallkübel antreffen. Das Festival-Logo, ein Zaunkönig auf einem leuchtend farbigen Plakat zeigt, wo etwas geboten wird.

Einen engen Kontakt zum Publikum herstellen, aber auch die Musiker und Gruppen vernetzen, ist das Ziel des Projekts, für das eigens ein Verein gegründet wurde. „Wir wollen mit diesem Konzept auch die Genregrenzen durchlässig machen und Ensembles an Orten spielen lassen, wo sie sonst nicht auftreten“, sagte Vorstandsmitglied Hans-Georg Hofmann. Ein innovatives Steinchen in diesem vielteiligen Mosaik sind die musikalischen „Blind Dates“ in der Turnhalle Klingental, wo Musiker verschiedener Stile für jeweils eine halbe Stunde zusammen improvisieren.

Anregend dürfte auch das Konzert des Mondrian-Ensembles im Innenhof und im Galeriesaal des Volkshauses werden: In Kooperation mit Studenten des Elektronischen Studios Basel wird die Musik von drinnen nach draußen übertragen, so dass man im Hof ein erweitertes Klangbild hört. Nur für KlangBasel zusammengestellt wurden die „Basel All Stars“, eine Band aus Basler Pop-Größen, die im Volkshaus mit dem Sinfonieorchester Basel Rock- und Popsongs unter dem Motto „Songs across the universe“ präsentieren. Bereits am Donnerstag, 18. September, trifft um 21 Uhr im Union (Klybeckstraße 95) unter dem Motto „Ynight feat“ Musik aus Barock und Renaissance auf Elektronik. Offiziell wird das Festival am Freitag, 19. September, um 17 Uhr im Jazzcampus, Utengasse 15, eröffnet. Danach kann man von 19 bis 23 Uhr unter zehn Angeboten wählen. Am Samstag beginnen die Aufführungen schon um 9 Uhr und enden mit „Cello Rock“ um 23 Uhr im „Parterre“ in der Klybeckstraße 1b. Am Sonntag wird Kleinbasel von 10.30 bis 21 Uhr bespielt.

Vorverkauf: Festivalpässe (50 / 30 Franken) und Tagespässe (25 / 15 Franken) bei Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2 und bei Manor in der Greifengasse 22

Infostand und Ticketverkauf am Festival: Jazzcampus, Utengasse 15, Abendkassen: Clarakirche, Jazzcampus (Utengasse 15), Parterre (Klybeckstraße 1), Schifflände (nur für das Konzert der Madrigalisten), Stadtcasino (nur für das Konzert mit dem Kammerorchester), Theodorskirche, Turnhalle Klingental (Kasernenstraße 25), Union (Klybeckstraße 95), Volkshaus (Rebgasse 12). Die Abendkassen befinden sich jeweils in nächster Nähe der Aufführungsorte. Da die Platzzahl in einigen Fällen beschränkt ist, empfehlen die Veranstalter, frühzeitig zum gewünschten Konzert zu kommen. u  Mehr Informationen unter www.klangbasel. ch

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