Spielzeug als Spiegel der Gesellschaft

Riehen. Im Riehener Spielzeugmuseum wird vom 28. August bis 1. März 2015 die Sonderausstellung „Krieg im Kinderzimmer – spielen, kämpfen, träumen“ gezeigt.

Spielzeug war und ist Spiegel unserer Kultur und Gesellschaft. So auch das Kriegsspielzeug. Je nach politischer Situation wurde und wird die kindliche Faszination am Krieg-Spielen instrumentalisiert oder problematisiert. Die Ausstellung „Krieg im Kinderzimmer – spielen kämpfen träumen“ des Spielzeugmuseums Riehen verschafft anlässlich des hundertjährigen Gedenkjahres zum Kriegsausbruch 1914 Einblick in das facettenreiche und komplexe Themenfeld Kriegsspielzeug. Vom Zinnsoldaten über das Schaukelpferd bis zu “Battlezone“ – diese und noch mehr Kriegsspielzeuge und Kriegsspiele sind die Themen der neuen Ausstellung. Das Spielzeugmuseum zeigt diese anlässlich des Gedenkjahres zum Ausbruch des „Großen Krieges“ 1914 und im Rahmen des „Netzwerk Museen/ Réseau des Musées“. Dieses Netzwerk ist ein Zusammenschluss von deutschen, französischen und Schweizer Museen, das alle vier Jahre eine grenzüberschreitende Ausstellungsreihe organisiert. 2014 widmet es sich dem Thema „Erster Weltkrieg“.

Das Spielzeugmuseum Riehen verweist mit dieser Ausstellung auf die Gefühle und Auswirkungen, die die Kriegseuphorie und der Krieg selber bis ins Kinderzimmer hatte. Begünstigt durch die Industrialisierung ging diesem Krieg auch ein regelrechter Boom für Kriegsspielwaren voraus. Die Sonderausstellung „Krieg im Kinderzimmer – spielen, kämpfen, träumen“ ist ein Streifzug durch die unterschiedlichen Facetten des Krieg-Spielens anhand von historischen und zeitgenössischem Spielzeug aus 150 Jahren. Sie gibt erste Eindrücke, wie Krieg gespielt wurde und wird, und setzt sich auch mit den Symbolen kindlicher Emotionen, mit Helden, mit Waffen und Verboten auseinander. Der Blick von Kindern auf den Krieg kommt zur Geltung, mal aus ihrer Phantasie mal aus eigener Erfahrung. Auch Träumen und Erobern, Rollenspiele, Volkslieder, Patriotismus, Friedenspädagogik und Kriegserziehung finden in der Ausstellung ihren Platz. Kriegsspielzeug – ein komplexes und widersprüchliches Feld, das viele Fragen aufwirft. u  „Krieg im Kinderzimme – spielen, kämpfen, träumen“, 28. August – 1. März 2015, die Vernissage findet am 27. August um 18.30 Uhr statt.