Basel Übertritt nur mit Pass oder Ausweis

Die Oberbadische
Am EuroAirport gelten verschärfte Sicherheitsbestimmungen. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

EuroAirportKontrollen am bisher offenen Übergang zwischen französischem und Schweizer Sektor

Die verschärften französischen Sicherheitsbestimmungen am binationalen EuroAirport (EAP) haben Folgen für die Schweizer Seite: Auch am bisher offenen Übergang zwischen französischer und Schweizer Passagierhalle werden bald alle Passanten kontrolliert.

Basel (sda). Der EAP hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass ab Mittwoch die Polizei alle abfliegenden und ankommenden Passagiere systematischen Grenzkontrollen unterzieht. Damit sind die bisherigen Schengen-Reisefreiheiten vorerst ausgesetzt. Ausgenommen sind Fluggäste von und nach französischen Flughäfen, also Inlandflüge.

Am EAP führen die Schweizer Grenzwache und die französische Grenzpolizei die Grenzkontrolle gemeinsam durch. Auf Ersuchen der französischen Behörden unterstütze nun die Grenzwache diese bei den neuen systematischen Passkontrollen von ein- und ausreisenden Flugpassagieren, hieß es bei der Grenzwache gestern auf Anfrage.

Konkret werden neu auch in den Schengen-Raum abfliegende Passagiere am Gate von Schweizer Grenzwächtern oder französischen Polizisten so kontrolliert, wie es bisher bei Flügen in Nicht-Schengen-Länder gehandhabt wurde. Eine gewisse In-frastruktur ist entsprechend vorhanden, wird nun aber angepasst. Auch aus Schengenländern am EAP landende Passagiere können zudem nicht mehr einfach so aus dem Flughafen spazieren. Sie werden neu nach dem Gepäckband und vor dem Publikumsbereich des Flughafens anhand ihres Passes oder ihrer ID kontrolliert, wie bei der Grenzwache weiter zu erfahren war.

Dieses Vorgehen entspreche der Schengen-Kooperation sowie dem bilateralen Polizei- und Zollabkommen Schweiz Frankreich. Die systematischen Kontrollen erforderten indes mehr Personal der Grenzwache am EAP. Deren Kapazitäten seien in der Region Basel wegen der Mi-grationslage und der Lage in Frankreich derzeit „angespannt“.

Auch am EAP-hausinternen Grenzübergang werden nun die technischen Einrichtungen eingebaut, damit die Behörden wieder Passanten systematisch kontrollieren können. Laut einer EAP-Sprecherin sollte dies ab heute der Fall sein.

Der Grenzübertritt im EAP-Gebäude bleibt weiterhin möglich, man muss jedoch einen gültigen Pass oder eine gültige ID vorweisen können – für Reisende wohl eine Selbstverständlichkeit. Wie lange die neuen Sicherheitsmaßnahmen gelten, ist laut der Sprecherin unklar.

Das französische Innenministerium hatte im Rahmen der Vorbereitungen für die UNO-Klimakonferenz vom 30. November und nach den Anschlägen in Paris zusätzliche Kontrollen gefordert. Diese betreffen alle internationalen Flüge an 22 Flughäfen inklusive den EAP.

Die neuen polizeilichen Grenzkontrollen ergänzen die zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, welche die französische Zivilluftfahrtbehörde eingeführt hatte, nämlich die von den Airlines durchgeführte systematische Ausweis- respektive Passkontrolle für alle Passagiere am Einsteigegate vor dem Betreten des Flugzeugs.

Während die Fluggesellschaften nur kontrollieren, ob jemand ein Ticket für den jeweiligen Flug hat, können die staatlichen Sicherheitsbehörden bei ihren Passkontrollen auf viel mehr – interne und geheime – Informationen zurückgreifen, wie die EAP- Sprecherin weiter sagte.

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