Das Kloster Klingental war im Mittelalter ein wichtiger Ort für Pilger und Handelstreibende. Nun entführt eine Sonderausstellung im Museum Kleines Klingental seine Besucher ins mittelalterliche Basel. Von Dominik Vorhölter Basel. Kantonale Denkmalpflege und das Museum Kleines Klingental laden Interessierte ein, sich auf die Spuren der Geschichte des Dominikanerklosters zu begeben, das nach dem Minnesänger Walther von Klingen benannt wurde. Die Ausstellung, die bis zum 23. April geöffnet ist, zeigt neben eindrucksvollen Urkunden unter anderem von Walther von Klingen und seinem Gönner Rudolf von Habsburg originale Siegelstempel des Konvents, das Gebetbuch der Klingentaler Nonne Margret Zschampi sowie mittelalterliche Gesangbuchfragmente. „Wir wollen zeigen, dass die Geschichte des alten Klosters nach wie vor präsent ist“, erläuterte Gian Casper Bott, Leiter des Museums Kleines Klingental. Kunstwerke kehren zurück ins Kloster Das Museum werde immer nur als Ausstellungsort der Münsterstaturen wahrgenommen, dabei sei es selbst ein historisches Denkmal. Dies wollen die Veranstalter im Rahmen der Ausstellung den Besuchern näher- bringen. Die Kunsthistorikerin Caroline Schärli hatte dafür zahlreiche Exponate aus dem historischen Museum, der Universitätsbibliothek sowie dem Staatsarchiv Basel-Stadt zusammengetragen. „Uns ging es darum, im Rahmen Jubiläumsjahres zum 800-jährigen Bestehen des Dominikanerordens, Objekte und Urkunden wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen“, sagte Bott. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich nicht nur Exponate, die von der Geschichte des Klosters zeugen, sondern auch oberrheinische Kunst des 15. Jahrhunderts wie eine Statuettengruppe oder ein Wirkteppich, der den Altar schmückte. Dieses Kunstwerk ist im Rahmen der Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert verkauft worden. Das Historischen Museum hatte den Wirkteppich, der die wirtschaftliche Blüte und Bedeutung des Dominikanerklosters aufzeigt, in den 1920-er Jahren aus Lichtenstein erworben. Ebenfalls zurück ins Kloster kehrt im Rahmen der Ausstellung der Totentanzzyklus. Die monumentale Wandmalerei hatte der Illustrator Emanuel Büchel im 17. Jahrhundert dokumentiert. Eintauchen ins mittelalterliche Basel Das Wandgemälde, das seinen Betrachtern die Endlichkeit des Lebens vor Augen führte, befand sich Klausurbereich des Klosters und konnte damit nur von den Nonnen angeschaut werden. Die Besucher können jetzt die einzelnen Tanzpaare und Verse des Klingentaler Totentanzes anhand eines Kreuzgangmodells von Alfred Peter aus dem Jahr 1940 sowie mittels einer neuen digitalen Präsentation, welche die Zeichnungen Büchels zugänglich macht, erleben. So eröffnet die Ausstellung dem Publikum die Welt eines mittelalterlichen Klosters. Zusätzlich bieten die Organisatoren Rundgänge und Vorträge an. Über die Auswahl und das Konzept der Ausstellung referiert die Kuratorin Schärli am Mittwoch, 16. November, ab 18.15 Uhr. Ebenso wird die die am Freitag, 20. Januar, stattfindende Nacht der Museen im Zeichen des mittelalterlichen Basels stehen und Ausstellung über das Dominikanerinnenkloster ins Blickfeld rücken. Sie ist mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. n Infos unter www.mkk.ch.