Basel Verlässt Easyjet den Euro-Airport?

Die Oberbadische
Easyjet denkt offensichtlich über ein Verlassen des Euro-Airports wegen der französischen Steuerplänen nach.Archivfoto: zVg Foto: Die Oberbadische

Französische Steuerpläne könnten Billigflieger auch trotz dortiger Probleme nach Zürich drängen

Basel/London (sda/kör). Easyjet-Chefin Carolyn McCall erwartet sinkende Passagierzahlen ab dem Euro-Airport Basel, wenn sich die Flüge aufgrund höherer Steuern verteuerten.

Ihre Aussage steht in Zusammenhang mit dem Plan Frankreichs, auch im Schweizer Teil des vollständig auf französischen Boden stehenden Flughafens Steuern zu erheben.

Die betroffenen Airlines müssten in der Folge ihr Angebot anpassen, sagte McCall in einem Interview der „Aargauer Zeitung“ vom Montag. Deshalb hoffe sie, dass die Steuererhebung noch abgewendet werden könne. Sie rechnet mit einer Entscheidung im Januar 2015.

Im gegenteiligen Fall müssten sie die „Situation neu beurteilen“. Easyjet könnte die Maschinen problemlos an einem anderen Ort stationieren. „Aber wir mögen Basel und haben eine gute Basis dort mit neun Flugzeugen.“ Als Alternative käme etwa Zürich in Frage. Easyjet bevorzuge Hauptflughäfen vor regionalen Flughäfen, führte McCall aus. Flugstarts ab Zürich seien allerdings ein „leidiges Thema“.

Auf diese Problematik geht auch gerade der „Fluglärmbeirat“ des Stuttgarter Verkehrsministeriums ein. In einer Pressemitteilung zeigt sich das Gremium besorgt über die neuen Flugrouten und mahnt das Engagement der Bundesregierung an.

Das Land Baden-Württemberg sehe mit großer Sorge das geplante neue Betriebsreglement für den Flughafen Zürich. „Es darf zu keiner Mehrbelastung der Regionen in Südbaden führen. Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Region schuldig“, sagte laut dieser Mitteilung Verkehrsstaatssekretärin Gisela Splett nach einer Sitzung des Fluglärm-Beirats für den Züricher Flughafens. Sie kündigte an, dass sich die Landesregierung bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt für die Interessen der Region einsetzen werde.

Unter Vorsitz der Staatssekretärin, die auch Lärmschutzbeauftragte des Landes ist, beriet der Beirat am vergangenen Freitag über die nächsten Schritte bezüglich des beabsichtigten Betriebsreglements des Flughafens Zürich. Obwohl das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) und die Deutsche Flugsicherung (DFS) eingeladen waren, war bedauerlicherweise wieder niemand anwesend. Dies wurde von den Mitgliedern des Beirats scharf kritisiert.

Im Mittelpunkt der Debatte stand das neue sogenannte Ostanflugkonzept, das nach Vorstellung der Schweizer Seite auch in den Sperrzeiten und bei Westwindwetterlagen geflogen werden soll. Die Anflüge würden auch die angrenzenden südbadischen Landkreise betreffen. Die Schweiz begründet dieses Konzept damit, dass es die Sicherheit für die An- und Abflugrouten erhöhen würde.

Die Mitglieder des Beirats befürchten, dass das neue Betriebsreglement auch auf deutscher Seite zu zusätzlichen starken Fluglärmbelastungen führen würde. Der Beirat vertritt die gemeinsamen Interessen der Region und hat vereinbart, dass für das Schweizer Genehmigungsverfahren über das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt entsprechende Stellungnahmen abgegeben werden sollen.

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