Basel Viele Betriebe mit Totalausfall

Die Oberbadische
Wegen der Frostschäden in der Nordwestschweiz werden in diesem Jahr weniger Kirschen geerntet. Foto: Archiv/Tim Nagengast Foto: Die Oberbadische

Frostschäden: Kirschernte fällt deutlich kleiner aus

Sissach (sda). Wegen der Schäden des Spätfrostes von Ende April sind in der Schweizer Haupt-Kirschenregion Nordwestschweiz dieses Jahr nur 263 Tonnen Tafelkirschen geerntet worden. Dies ist die zweitkleinste Menge seit Beginn der Registrierungen vor 42 Jahren.

Die Schweizer Kirschenernte wird in den nächsten Tagen abgeschlossen, wie es beim Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain (LZE) in Sissach jetzt auf Anfrage hieß. In der kommenden Woche kämen keine marktrelevanten Mengen mehr in die Läden.

Gelitten haben die Kirschen in diesem Jahr landesweit: 2017 wurde laut LZE die seit 15 Jahren drittkleinste Kirschenernte registriert. Gegenüber dem schon schlechten Jahr 2016 sei nochmals ein Rückgang um 25 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt wurden schweizweit rund 1450 Tonnen Tafelkirschen geerntet. Davon stammten nur gerade 18 Prozent aus der wichtigen Kirschenregion Nordwestschweiz. In einem normalen Sommer sind es jeweils um die 40 Prozent. Gegenüber 2016 gab es in der Nordwestschweiz gut 470 Tonnen weniger Tafelkirschen. Erst einmal, im Jahr 1997, war die Tafelkirschenernte in der Nordwestschweiz noch schlechter gewesen, wie es weiter hieß. Auch damals war das schlechte Wetter verantwortlich gewesen.

Im Baselbiet gibt es zahlreiche Betriebe, die einen Totalausfall erlitten haben. Insgesamt stehen im Kanton Basel-Landschaft 5,3 Millionen Franken für Betriebshilfen zur Verfügung. Mitte Juni hatte das Parlament einen Nachtragskredit von zwei Millionen Franken bewilligt, um den mit 1,3 Millionen Franken gefüllten Fonds für Betriebshilfen aufzustocken. Ebenfalls zwei Millionen Franken fließen vom Bund.

Trotz weniger Fruchtbehang – und damit weniger Ertrag – müssen die Kulturen „gesund gehalten“, also gepflegt werden. Ansonsten drohen laut LZE im Folgejahr Probleme mit erhöhtem Krankheitsdruck. So müssten etwa die Bäume besonders intensiv geschnitten werden, da wegen der sehr kleinen Belastung durch Früchte die Triebe stärker wachsen. Auch die Bodenpflege sei wie immer nötig. Der Verlust ganzer Bäume wegen des Frosts ist dem LZE bei den Kirschen indes nicht bekannt und werde auch nicht erwartet.

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