Von Silvia Waßmer Basel. Sie sind blau, grün, schwarz oder rot und haben alle verschiedene Muster: die Uniformen der Teilnehmer am Open-Air Spektakel „Basel Tattoo“. Sie sind – verziert mit Schärpe, Umhängetasche (Sporran) und Mütze – neben den Instrumenten das Aushängeschild jeder Formation. Ox Gara, Tambourmajor der amerikanischen Gruppe „The Pipes and Drums of The Manchester Regional Police and Fire“ gab unserer Zeitung nun einen Einblick in Herkunft, Pflege und Komfort der Kleidung seiner Truppe. Die grünen Kilts, die mit leicht bläulichen Karos durchsetzt und von gelben und roten Linien durchzogen sind, stammen aus Schottland und seien gewöhnliche Militärtartans, erzählt er. Das traditionelle Muster falle in die Kategorie der Jagdbekleidung. Eine andere, gern genutzte Form seien aber auch königliche Muster. „Wir versuchen, die Tradition zu ehren“, sagt Gara mit Blick auf die lange Historie der Gewänder. Diese sind recht schwer und eher für kälteres Wetter gedacht. Deshalb werde es mitunter auch ganz schön warm unter dem Baumwollstoff, verrät der Tambourmajor. Während des Tattoos werden die Kilts, Hemden und Westen nach einem Auftritt deshalb nach links gedreht, eingesprüht und über Nacht getrocknet. Manchmal reiche es aber auch, diese nur auszubürsten und zu bügeln. Kleinere Teile nehme er auch schon mal mit ins Hotel und wasche sie dort, sagt Gara. Transportiert werden die Uniformen in Boxen und kommen zu Hause in den USA dann in die Reinigung. Anschließend werden sie bis zum nächsten Auftritt gebügelt im Schrank aufbewahrt. „Es gibt viele kleine Details auf die wir achten müssen“, betont Gara. Außerdem will die Gruppe natürlich bei „jeder Show so gut wie möglich aussehen“, scherzt er. Jedes Mitglied hat dabei für seine Kleidung selbst Sorge zu tragen, erzählt der Tambourmajor. In der Anschaffung belaufen sich die Kosten für eine komplette Uniform mit Tasche und Mütze auf rund 1200 Dollar (etwa 1070 Euro). Um diese Ausgaben zu decken, läuft die Band deshalb bei rund 20 Paraden im Jahr mit, berichtet Gara. Nicht alle Kostüme sind zudem gleich: Haben doch die Uniformjacken des Tambourmajors und des Anführers der Pfeifer keine weißen sondern goldene Streifen. Außerdem haben die Trommler noch einen Überwurf im Leopardenlook dabei. Bis die Uniform komplett angezogen ist, dauert es ungefähr 15 Minuten. Deshalb gebe es in der Umkleide auch einen Zeitplan, wann sich die Musiker halb fertig machen und wann sie die Uniform vor dem Auftritt vervollständigen. „Wenn ich komplett angezogen bin, dann kann ich mich nicht mehr setzen“, erzählt Gara weiter. Das Kostüm sei zwar sonst ganz bequem, aber wasserdicht sei der Stoff nicht. Deshalb ist auch Regen nicht sehr angenehm.