Basel Vielfältiger Naturraum statt Monotonie

Die Oberbadische
Die Sohle der Wiese ist durch Ablagerung weitestgehend wasserundurchlässig. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Basler Regierung beantragt Kredit für Wiese-Revitalisierung / Artenvielfalt fördern

Basel (sda). Der Fluss Wiese soll in den nächsten Jahren für rund 35 Millionen Franken revitalisiert werden. Für das Vor- und Bauprojekt beantragt die Basler Regierung beim Großen Rat nun einen Kredit von 1,9 Millionen Franken.

Mit dem Projekt „WieseVital“ will die Regierung den Fluss ökologisch aufwerten und die Gewässerqualität verbessern, wie sie gestern mitteilte. Das Vorhaben, das auf eine 2006 angenommene Initiative zurückgeht, soll innerhalb von zehn bis 15 Jahren realisiert werden.

Die Wiese entspringt am Feldberg im Schwarzwald. Auf ihren letzten sechs Kilometern durch baselstädtisches Territorium bietet sie als Folge der Begradigung ein „eher monotones Erscheinungsbild“, wie es in der Mitteilung heißt. Angestrebt werde nun ein vielfältiger Naturraum, wie er vor mehr als zehn Jahren am Unterlauf der Birs geschaffen worden sei.

Zu diesem Zweck soll der Flusslauf zwischen der Eisenbahnbrücke in Kleinhüningen und der deutschen Grenze verbreitert und strukturiert werden. Die damit angestrebte Aufwertung sowohl des Uferbereichs wie auch des Flusslaufs selbst wird die Artenvielfalt fördern, lautet das Ziel.

Mit dem Projekt soll namentlich auch die Passierbarkeit der Wiese für Fische verbessert werden, wie die Regierung festhält. Erfüllt wird damit eine Vorgabe des Übereinkommens zum Schutz des Rheins und seiner Zuflüsse, das die Schweiz mitunterzeichnet hat. Ab 2020 sollen Wanderfische wie der Lachs im Raum Basel neben Birs und Ergolz auch die Wiese wieder besiedeln können.

Aktuell ist die Sohle der Wiese durch Ablagerung weitestgehend wasserundurchlässig, wie es im Communiqué weiter heißt. Das Flussbett soll jedoch im Zuge der Revitalisierung teilweise aufgebrochen werden. In den aufgewerteten Bereichen ist zum Schutz des Grundwassers eine Dichtungsschicht mit einer grobkörnigen Sohle darüber vorgesehen.

Noch gibt es bezüglich des Trink- und Grundwasserschutzes offene Fragen. Diese sollen nun im Rahmen des Vorprojekts geklärt werden. Das Bauprojekt kann nach Angaben der Regierung bis Mitte 2020 vorliegen. Gerechnet wird mit Gesamtkosten in der Größenordnung von 35 Millionen Franken, an denen sich auch der Bund substanziell beteiligen soll.

Umgesetzt werde mit dem Konzept die Initiative „Zum Schutze der Naturgebiete entlang des Flusslaufs der Wiese als Lebensraum wildlebender Pflanzen und Tiere sowie als Naherholungsraum“. Diese hatte das Basler Stimmvolk 2006 mit 58 Prozent Ja-Stimmen angenommen.

Im Jahr 2008 schrieb der Große Rat den Landschaftsschutz am Fluss Wiese im Zonenplan fest. Die Initiative wurde in der Folge zurückgezogen. Eingereicht worden war sie im Jahr 2004 von Gegnern der – inzwischen realisierten – Zollfreienstraße zwischen Lörrach und Weil am Rhein über Riehen.

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