Von Michael Werndorff Basel. Süßigkeiten und Deftiges, stimmungsvolle Musik und glitzernde Lichter: Alle Jahre wieder lockt der größte Schweizer Weihnachtsmarkt die Besucher in die Stadt am Rheinknie. Etwa 180 Stände luden zum Stöbern und Verweilen ein. Nur das Wetter ließ bei einigen keine richtige Weihnachtsstimmung aufkommen – Grund zum Klagen hatten die Händler jedoch nicht. Der beliebte Weihnachtsmarkt liegt inmitten der festlich geschmückten Innenstadt und bietet alles, was das Herz begehrt und das Portemonnaie erlaubt. Das Angebot kann vielfältiger kaum sein: Neben weihnachtlichen Gaumenfreuden wie Waffeln, Glühwein und den echten Basler Läckerli ist die Auswahl an Geschenkartikeln und erlesenem Kunsthandwerk fast unüberschaubar. Dieses Jahr spielte zwar das Wetter nicht so mit wie erhofft – Schnee und Frost blieben aus –, aber über mangelnden Umsatz konnten sich die Händler nicht beschweren. So auch Raimondo Cenci, der auf dem Münsterplatz einen Stand mit thailändischem Kunsthandwerk und Geschenkartikeln betreibt: „Der neue Standort hat sich etabliert, und wir verzeichnen von Jahr zu Jahr mehr Besucher“, freut sich Cenci, der für sich eine positive Bilanz ziehen kann. Unabhängig vom Wetter kämen die Menschen zum Markt. Was ihn besonders beeindrucke, seien die vielen Sprachen, die er vernehme. „Es wird immer internationaler, das ist interessant“, sagt der Händler, der sich am noch relativ jungen Standort wohlfühlt. „Auf dem Münsterplatz ist es so schön heimelig“, betont er. Außerdem sei das Verhältnis unter den Standbetreibern angenehm. „Der Zusammenhalt ist groß und wenn gerade nicht viel los ist, machen wir gemeinsam Dehnungsübungen“, sagt er schmunzelnd. Dass die Marktbesucher nicht nur Augen für allerlei Schnickschnack und Glühwein haben, zeigt ein Blick in das Museum für Geschichte am Barfüßerplatz. Viele Besucher würden den Weg hinein finden, entweder, um im Café auszuruhen, oder sich die beiden Ausstellungen anzuschauen, weiß Museumsmitarbeiterin Milena Babich. Darüber hinaus werde, passend zur festlichen Adventszeit, im Museum für Wohnkultur Christbaumschmuck im Wandel der Zeit präsentiert: vom historischen Baumschmuck aus Basel bis zu handelsüblichen Anhängern in Form von Schokoweihnachtsmännern. Auch Wünsche, die nicht käuflich erfüllt werden können, waren dieses Jahr wieder ein Thema. Zum einen konnte jeder seine Wünsche dem Basler Wunschbuch anvertrauen, das noch bis kurz nach Neujahr im Innenhof des Rathauses ausliegt, zum anderen gab es dieses Jahr einen Weihnachtswunschbaum auf dem Rümelinsplatz. Dieser wurde auf Initiative des Vereins Instand-Belebung Rümelinsplatz aufgestellt, um die Grünpfahlgasse und das Gerbergässlein aufzuwerten. Wasserfeste Zettel am Baum berichten von den kleinen und großen Hoffnungen der Besucher: eine friedlichere Welt, eine komplikationslose Geburt oder ein Rendezvous mit der Kellnerin eines nahe gelegenen Restaurants. Heute ist die letzte Gelegenheit für einen Bummel über den Basler Weihnachtsmarkt – um 20 Uhr schließen die Stände.