Basel Was die Missionare nach Basel schickten

Die Oberbadische
Basler Missionare schickten ihre Trophäen nach Basel, wo sie bereits 1908 ausgestellt wurden. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Das Basler Museum der Kulturen präsentiert Objekte aus der umfangreichen ethnografischen Sammlung

Von Michael Werndorff

Basel. Rund 1000 Exponate: Vom Amulett über Modelle und kleine Statuen aus China bis hin zu aufwendigen afrikanischen Kunstschnitzereien. Die Sonderausstellung „Mission Impossible? Die Sammlung der Basler Mission – Spiegel kultureller Begegnungen“ im Basler Museum der Kulturen zeigt faszinierende Gegenstände aus Ghana, Indien, China, Kamerun und Indonesien. Nicht geschützt hinter Glasscheiben, sondern direkt vor den Augen des Betrachters präsentieren sich die Mitbringsel der Missionare, die bereits im Rahmen der großen Missions-Ausstellung im Jahr 1908 für Aufsehen sorgten. Darüber hinaus laden mehrere Medienstationen ein, den großen Fundus an Fotografien zu durchstöbern, denn Missionsgeschichte ist immer auch Fotogeschichte.

Damals dienten die Ablichtungen als Informations- und Unterrichtsmaterial für Seminaristen, aus heutiger Sicht zeugen sie von dem eigenen Selbstverständnis und nicht zuletzt den Lebensumständen, mit denen sich die Missionare konfrontiert sahen. Filmisch wird zudem das heutige Engagement der Nachfolgeorganisation Mission 21 beleuchtet, ebenso wie die Umkehrbewegung, wo Missionare aus Ländern der Südhalbkugel Europa als zu bekehrenden Erdteil betrachten.

Die Sonderschau gliedert sich in zwei Teile: Die Spirale im Rauminnern führt die Besucher in die Probleme ein, welche die Missionare in ihrem Alltag antrafen. Die Texte sind kurz gehalten und informativ. Die fünf Missionsfelder werden außerhalb der Spirale dokumentiert.

Star der Sammlung ist Ganesha, der elefantenköpfige Gott der Weisheit, des Lernens und der Literatur. Als Leihgabe reiste er bisher durch die Lande, wie die Museumsverantwortlichen erklären. Aber auch historischer Ahnenschmuck ist Teil der Schau: Der Ahnenkult beruht auf der Vorstellung, dass Verstorbene nach dem Tod die gleichen Dinge benötigten wie zu ihren Lebzeiten. Nahrung, Kleider, Finanzmittel und geliebte Gegenstände, hergestellt aus Papier, werden verbrannt, damit sie den Ahnen auch in der anderen Welt zur Verfügung stehen – ein Kult, der noch heute existiert.

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