Basel Wo Luftfahrtgeschichte greifbar wird

Die Oberbadische

Flughafen: Tausch- und Sammlerbörse am EuroAirport lockt Luftfahrtbegeisterte

Von Michael Werndorff

Peter F. Peyer schwelgt in Erinnerungen, während er eine umfangreiche Postkartensammlung durchstöbert. Die Motive: Flugzeuge aus den vergangenen 70 Jahren der Luftfahrt. „Ich suche Maschinen, die mir in meiner Sammlung noch fehlen und mit denen ich besondere Erinnerungen verknüpfe.“

Basel. Peyer steht die Begeisterung für die Luftfahrtgeschichte wie vielen anderen Besuchern des Tauschtags und Sammlerbörse ins Gesicht geschrieben. Es ist die 14. Ausgabe der Veranstaltung im französischen Teil des Flughafens, wo es von Flugzeugmodellen, Ansichtskarten über historische Ausrüstungsgegenstände bis hin zu Flugzeugteilen aus Militär- und Zivilluftfahrt fast alles gibt, was das Sammlerherz höher schlagen lässt. Peyer ist fündig geworden, Er ist übrigens nicht nur Besucher sondern gleichzeitig auch Aussteller. „Das ist normal, hier sind die Grenzen fließend. Jeder schaut sich um, und versucht je nach Interesse seine Sammlung zu ergänzen oder auch wieder einiges zu verkaufen“, erzählt er. Die Postkarte einer McDonnell Douglas DC-10 kommt mit, weil er einen Piloten dieses Flugzeugtyps kenne, mit einer anderen Maschine sei er in einen Urlaub geflogen, erinnert sich der Basler.

An einem Nachbartisch sind Verkäufer und Interessent derweil in ein Fachgespräch über ein Modellflugzeug vertieft. Das Original, eine Boeing 747/800 der russischen Frachtgesellschaft „AirBridge Cargo“, steuert den EAP regelmäßig an. Das Modell sei eigens für die Gesellschaft in Auftrag gegeben worden, betont der Verkäufer. Seltene Modellflugzeuge hat auch Nenad Tesic im Angebot, darüber hinaus aber auch Erinnerungsstücke an die goldenen Jahre der ehemaligen Swissair, die jetzt den Besitzer wechseln können. „Es sammelt sich im Laufe der Zeit einfach sehr viel an“, kommentiert er seine Teilnahme am Tauschtag. „Als Sammler muss man Prioritäten setzen und sich wieder von bestimmten Sachen trennen können“, ist er überzeugt. Tesic ist schon seit Kindheitstagen Luftfahrtbegeisterter, erklärt der aus Bülach stammende Schweizer mit jugoslawischen Wurzeln. Das Hobby habe doch etwas Kosmopolitisches, schwärmt er. Man treffe Menschen aus verschiedenen Ländern, die sich alle für die Luftfahrt interessieren und sofort miteinander ins Gespräch kämen. „Das Hobby verbindet eben.“

Das weiß auch Peyer, weshalb er mit dem Förderverein „Aviatikmuseum am EuroAirport“ auf der Messe vertreten ist. „Wir wollen über unser Vorhaben informieren, gemeinsam mit dem EAP ein Museum zu gründen“, deutet er auf ein Modellensemble im Maßstab 1 zu 200, das den Flughafen in seiner Anfangszeit darstellt. Vor zwei Hangars stehen kleine Propellermaschinen, eine davon, die Vickers Viking, hat der Förderverein sogar erworben, mit dem Ziel, das historische Flugzeug zu restaurieren.

Der Flughafen habe bereits mündlich zugesagt, für das Museum eine Fläche von 5000 Quadratmetern zu reservieren, zeigt sich Peyer im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich, dass in nicht allzu ferner Zukunft die Historie des Flughafens für Interessierte erlebbar wird. Vorerst müssen Besucher mit dem Modell vorliebnehmen.

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