Ob die rot-grüne Regierungsmehrheit in Basel-Stadt bleibt oder sogar ausgebaut wird, entscheiden die Wahlberechtigten am kommenden Sonntag. Zwei Sitze sind noch zu vergeben. Basel (sda). In Basel-Stadt waren beim ersten Wahlgang am 23. Oktober Eva Herzog, Christoph Brutschin (beide SP) und Lukas Engelberger (CVP) wieder sowie Conradin Cramer (LDP) und überraschend auch schon Elisabeth Ackermann (Grüne) neu gewählt worden. Die Neuen lösen per Februar die abtretenden Christoph Eymann (LDP) und Guy Morin (Grüne) ab. Indes verpasste mit Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP) und Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) von beiden Lagern je ein Bisheriger die absolute Mehrheit. Beide Seiten treten beim zweiten Anlauf weiter mit jeweils gemeinsamen Listen an, wobei Wessels sich weniger Sorgen machen muss als Dürr. Sein Listenkollege Lorenz Nägelin (SVP) hätte dank dem erstmaligen bürgerlichen Schulterschluss mit der SVP die rot-grüne Mehrheit kippen sollen, scheiterte aber mit 3800 Stimmen Rückstand auf den siebtplatzierten Dürr und sogar 800 Stimmen auf Heidi Mück von der linken Partei BastA! klar. An Nägelins Wahl glaubt kaum mehr jemand. Mück aber hofft auf rechte Abstinenz beim zweiten Anlauf: CVP und LDP haben ihre Sitze bereits verteidigt, und manche SVP-ler sind unzufrieden mit bürgerlichen Partnern, sodass bei schwacher Unterstützung Dürrs Vorsprung schwinden könnte. Zudem mobilisiert gewiss die Atomausstieg-Abstimmung die linke Wählerschaft. Reicht es Mück, hat Rot-Grün künftig fünf der sieben Exekutivsitze. Behält Dürr seinen Sitz, bleibt der Rechten die seit 2005 bestehende Dreier-Minderheit. Das Regierungspräsidium, das gleichzeitig und ebenfalls im zweiten Wahlgang gewählt wird, geht derweil an Ackermann: Nach Dürrs Rückzug hat sie nur noch Außenseiter-Konkurrenz.