Basel Zwischen Illusion und Realität

Die Oberbadische
Klaus Littmann (v.l) mit den Künstlern Enrique Fontanilles und Franz Burkhardt Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Central Station: Die Kunststadt als Experimentierfeld der Möglichkeiten

Basel. Eine Stadt in der Stadt – ein Spiel mit Möglichkeiten zwischen Kunst- und Alltagsraum: Das ist „Central Station“, die temporäre „Kunst- und Alltagskulturintervention“, verwirklicht von Littmann Kulturprojekte.

Im Vorfeld der Eröffnung am heutigen Freitag sieht das Untergeschoss des früheren Migros-Standortes Kirschgarten noch wie eine große Baustelle aus. Es riecht auch so. Allerdings, so wird während eines Rundgangs im Rahmen eines Mediengespräches klar, verschwimmen hier die Grenzen zwischen den realen Handwerksarbeiten, die noch für den letzten Feinschliff sorgen, und Attrappen, die täuschend echt eine Wirklichkeit vorgaukeln, die nicht greifbar ist.

Klaus Littmann, zuständig für die Verwirklichung des aufwändigen Projekts, lädt mit den Künstlern Franz Burkhardt und Enrique Fontanilles zu einem Rundgang ein, der irgendwo zwischen dem Tatsächlichen, den Möglichkeiten, die sich zukünftig ergeben und Illusionen angesiedelt ist.

„Einmaliges Projekt“

Doch wo genau sind die Schnittstellen? Das Spiel mit den Möglichkeiten kann so aussehen: Wer sich in Larry’s Bar einen Drink genehmigen möchte (ganz real), kann dies in der Bar oder „auf der Straße“ genießen. Im letzteren Fall ist die Illusion eines Außenbereiches gegeben mit weiß gedeckten Tischen neben der Straße. In Wirklichkeit sitzt man im Untergeschoss eines mehrstöckigen Hauses.

Littmann ist von der „Einmaligkeit“ seines Projektes überzeugt, das zunächst für drei Jahre geplant ist. Die 21 Räumlichkeiten werden an Dienstleister übergeben, die thematisch zum Konzept passen. Der Künstler Franz Burkhardt hat auf 2000 Quadratmetern eine kleine Stadt gebaut, die noch darauf wartet, mit Leben gefüllt zu werden. „Wir erobern die Stadt zurück“, meint Littman, zu einer „konträren Situation“. Konträr auch deshalb, weil man sich die Flächen eigentlich regulär nicht leisten könnte. Die Hausbesitzer unterstützen das Projekt, „in dem sehr viel erhalten ist.“ Kulinarisch wird zukünftig einiges geboten. Kunsträume gilt es zu entdecken. Lebendig soll der Ort werden mit Zeitungsladen, einer Sprachschule oder einer Brockenstube, die thematische Schwerpunkte setzt. „Wie ein großes Bild“ hat Burkhardt die Kulissen dafür im Vorfeld geschaffen mit witzigen Botschaften, an Rohren oder Stromkästen versteckt, die ebenso Attrappe sind, wie das gemalte Garagentor und andere real scheinende Objekte.

Mutige Pionierarbeit

Und was wird zukünftig „echt“ sein? Auf den Straßen wird es Feste und Musik geben. Auch Demos sind eingeplant oder eine „Speaker’s Corner“. Ein Ort also ist geplant, an dem ständig etwas geschieht und kuratiert wird. Wie das Projekt dann tatsächlich verlaufen wird, mit Videostudio und anderen Räumen für Kunstschaffende ist jetzt nicht vorhersehbar. Insofern leisten Littmann und sein Team hier mutige Pionierarbeit.

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