Binzen Effektiv, aber unerwünscht

Weiler Zeitung

Testlauf: Gemeindeverbindungsstraße zwischen Fischingen und Binzen entlastet

Der Testlauf hat die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Binzen und Fischingen deutlich entlastet. Diese Sprache sprechen die Zahlen, die der Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal jetzt bekannt gegeben hat. Ob dieses Ergebnis jedem gefallen wird, ist fraglich. Gerade in Fischingen formierte sich schon während der Testphase starker Widerstand.

Binzen / Fischingen (wz/ag). „Wir können nicht sagen, was dabei herauskommt“, ist Hauptamtsleiter Dominik Kiesewetter gespannt. „Wir wissen um die Brisanz der Zahlen“, erklärt er im Namen des Gemeindeverwaltungsverbands. Dennoch hält er sich bewusst mit Schlussfolgerungen zurück. Momentan gehe es vor allem darum, Transparenz zu schaffen, sagt er auf Nachfrage.

Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Fischingen und Binzen wird im Frühjahr saniert. Von den Gemeinderäten sowie Bürgermeistern in Binzen und Fischingen wurde neben der Sanierung auch eine Verkehrsberuhigung durch eine Fahrbahnverengung angeregt. Der Nutzen einer solchen Maßnahme wurde mit provisorischen Baken vom 14. November bis 12. Dezember getestet.

Im Rahmen der Testphase wurden sowohl die Anzahl der Fahrzeuge je Fahrtrichtung als auch die Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeiten gemessen. Die Ergebnisse wurden mit denen von Testmessungen ohne Fahrbahnverengungen verglichen. Die Erkenntnisse aus diesem Vergleich liegen nun vor.

Die Anzahl der Fahrzeuge von Fischingen in Richtung Binzen sowie in die Gegenrichtung hat um rund ein Drittel abgenommen. Der Rückgang des Schwerlastverkehrs lag im Messzeitraum zwischen 20 und 30 Prozent von Fischingen nach Binzen sowie zwischen fünf und 35 Prozent in der Gegenrichtung.

Die maximale Geschwindigkeit eines Verkehrsteilnehmers ohne Fahrbahnverengung lag bei 132 Kilometer pro Stunde, wobei mit der Fahrbahnverengung eine maximale Geschwindigkeit von 101 Kilometer pro Stunde gemessen wurde.

Rund neun Prozent der Verkehrsteilnehmer überschreiten ohne Fahrbahnverengung die erlaubte Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Mit der Fahrbahnverengung haben nur 0,56 Prozent der Verkehrsteilnehmer die erlaubte Geschwindigkeit überschritten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer hat sich mit der Fahrbahnverengung von 57 auf 46 Kilometer reduziert.

Aber auch einen Unfall mit Verletzten hat es im Zeitraum der Testphase auf der Verbindungsstraße gegeben. Die Ursache sei hier eine nicht angepasste Geschwindigkeit bei Glatteis gewesen, erklärt Kiesewetter auf Nachfrage

„Auch nach der Erhebung und Auswertung der Daten ist eine Entscheidung des Gemeindeverwaltungsverbands über die Option der Fahrbahnverengung durch Markierungen und Baken im Rahmen der Sanierung noch nicht gefallen“, lässt Verbandsvorsitzende Daniela Meier wissen. Im Januar werden die Gemeinderäte von Binzen und Fischingen nochmals beraten und eine Empfehlung an die Verbandsversammlung abgeben. Diese wird voraussichtlich im Februar einen Beschluss zur Sanierung fassen.

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