Binzen. In der Reihe „Klassik bewegt“ wird zum ersten Mal zu einem Orchesterkonzert und zwei großen Solistenkonzerten eingeladen. Unter der musikalischen Leitung von Brigitte Schnabel hat sich ein Orchester formiert, das zusammen mit den beiden Solistinnen Chisaki Kito und Deug-Yun Kim das diesjährige Herbstkonzert bestreiten wird. Auf dem Programm stehen die berühmte Sinfonie mit dem Paukenschlag von Joseph Haydn, die Rokoko-Variationen für Cello und Orchester von Peter Tschaikowski sowie das Klavierkonzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven. Haydn könnte es als Witz gemeint haben, als er in der Sinfonie Nr. 94 am Ende einer ruhigen, sehr leisen Musikpassage auf einmal die Pauke donnern ließ. Es geht die Vermutung, er hätte damit das Publikum aus seinem Schlummer reißen wollen, in welchen die Adagio-Passage es versinken lässt. Heute gehört die Sinfonie wohl zu den bekanntesten Werken von Haydn. Die im Raum Lörrach bekannte Dirigentin und Violinistin Brigitte Schnabel hat dieses Stück mit ihrem Orchester für das Familienkonzert einstudiert. Im zweiten Stück des Konzerts entführt die japanische Cellistin Chisaki Kito nach St. Petersburg, der Stadt in der Tschaikowski seine Jugendjahre verbracht hat. Zeit seines Lebens sehnte er sich nach der Heiterkeit und Weltoffenheit der Stadt zurück, die im 18. Jahrhundert unter der Zarin Katharina die Große ihre große Blütezeit hatte. In den zauberhaften Rokoko-Variationen setzt sich Tschaikowski erst mal mit dieser Epoche auseinander und versprüht dabei etwas von der Märchenstimmung seiner Ballette. Ludwig van Beethoven hat anfangs noch in der Tradition Haydns und Mozarts komponiert. Erst später entwickelte er den typischen kraftvollen Beethoven-Stil, für den er so bekannt ist. Im dritten Teil des Konzerts bringt die koreanische Pianistin Deug-Yun Kim sein Klavierkonzert Nr. 3 zu Gehör, in dem er das erste Mal zu seinem eigenen Stil gefunden und das Vorbild Mozart hinter sich gelassen hat. Drei Jahre, viel länger als geplant, hat die Arbeit an diesem einzigen Moll-Klavierkonzert des Komponisten gedauert. Weil Beethoven den Solopart zum Zeitpunkt der Uraufführung noch nicht fertig hatte, nahm er sich als Solist bei der Uraufführung die Freiheit zu improvisieren. Die Kritiker waren baff und das Publikum jubilierte. n Das Konzert findet am Sonntag, 16. Oktober, um 16 Uhr im Autohaus ASAG im Gewerbegebiet Binzen statt. Tickets können online über www.klassikbewegtbinzen.de sowie im Wohnpark Binzen und im Rathaus Binzen erworben werden.