Binzen „Extrem verkehrsgefährdend“

Weiler Zeitung
Slalom fährt man derzeit zwischen Fischingen und Binzen. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Bürgerprotest: Heftige Kritik am Testlauf mit provisorischen Baken auf der Gemeindeverbindungsstraße

Der Unmut vieler Bürger über den Testversuch mit Baken zur Geschwindigkeitsreduzierung auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Binzen und Fischingen hat nun den Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal (GVV) erreicht. Eine Mehrheit der anwesenden Zuhörer wünschte den sofortigen Abbruch des Versuchs.

Binzen/Fischingen. Beate Asal aus Fischingen übergab der Verbandsvorsitzenden Daniela Meier in der öffentlichen Sitzung am Donnerstag eine Liste mit 250 Unterschriften von Fischinger Bürgern. Die Stimmung in der Verbandsversammlung war aufgeheizt und teilweise von Zuhörerseite her unsachlich. Mehrfach musste Daniela Meier sich zu Wort meldende Bürger darauf hinweisen, dass der Tagesordnungspunkt „Fragen und Anregungen“ keine Diskussionen zulässt. Bezüglich des Wunsches, den Versuch „sofort einzustellen“, stellte Meier klar, dass es dazu seitens des GVV einen offiziellen Antrag sowie einen Sitzungstermin für einen Beschluss braucht. Die Vorsitzende war aber eigentlich dafür, den begonnenen Versuch zur Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum dafür festgesetzten Termin am 12. Dezember zu Ende zu führen – ein Ingenieur-Fachbüro sei mit der Versuchsauswertung beauftragt. „Diskutieren wollen wir die Ergebnisse im Januar“, informierte sie.

Fischingens Bürgermeister Axel Moick hielt fest, dass von seiner Seite aus der Versuch eingestellt werden könne. Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker gab keine Stellungnahme ab.

Der Fischinger Peter Schuster fragte nach, wer welche Daten erfasst und welche Vergleichsdaten überhaupt als Ausgangslage zugrunde gelegt würden. „Die Kosten für so einen Versuch kann man sich sparen, das ist teilweise lebensgefährlich, was sich da jetzt abspielt“, sagte er.

Meier stellte fest, dass der Versuch zur Geschwindigkeitsreduzierung auch beschlossen wurde, weil es auf der Straße vor mehreren Jahren einen tödlichen Unfall gegeben habe. Es sei zudem erwünscht, eine Verkehrsentlastung auf der Straße zu erreichen, erläuterte sie.

Karl-Heinz Ankelin aus dem Birkenweg in Binzen befürwortete die Maßnahme. „Es wäre schön, wenn man dadurch weniger als 6000 Fahrzeuge täglich im Birkenweg zählen müsste“, sagte er. Ein jüngerer Fischinger Bürger hielt den Versuch für sehr gefährlich, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. Auf den Verweis Meiers, es gebe einen Radweg abseits der Straße, konterte der Zuhörer, dass er diesen weder Kindern noch Frauen in der dunklen Jahreszeit empfehlen könne.

Michael Saave aus Binzen zeigte sich ebenfalls schockiert von der Maßnahme. „Was haben sich die Verantwortlichen dabei gedacht?“, fragte er. Die Baken seien „extrem verkehrsgefährdend“, haarsträubende Ausweichmanöver habe er schon beobachtet, meinte er.

Wittlingens Bürgermeister Michael Herr stellte fest, dass der Versuch auf Antrag beendet werden könne. Mike Sexauer konnte die Argumente aus der Zuhörerschaft nachvollziehen. „Es war ein Versuch, aber es scheint nicht der richtige Weg zu sein“, kommentierte er. Meier schloss den Tagesordnungspunkt mit den Worten: „Nehmen Sie mit, dass wir Ihr Anliegen berücksichtigen.“

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