Binzen „In Binzen lässt sich gut leben“

Weiler Zeitung

Jubiläum: Gemeinde feiert ihr 1250-jähriges Bestehen mit einem Festakt / Geschichte und Gegenwart

Von Alexandra Günzschel

Mit 400 Gästen war die Gemeindehalle beim Festakt zum Ortsjubiläum am Freitag voll besetzt. Hinzu kamen noch einmal 120 Mitwirkende. Die Besucher erlebten einen unterhaltsamen und beschwingten Abend mit vielen Höhepunkten.

Binzen. Wie feiert man einen 1250. Geburtstag? Diese Frage stellte sich Bürgermeister Andreas Schneucker in seiner Begrüßungsrede. Eine Frage, die sich auch die Arbeitsgruppe „Jubiläum“ gestellt hatte und zu dem Ergebnis kam, etwas Nachhaltiges schaffen zu wollen.

Schneucker stellte heraus, dass Binzen aktuell gut dastehe. Die „sehr gute Gastronomie“ etwa ziehe Gäste aus einem Nicht-EU-Land magisch an. Lobende Worte hatte er für seine Vorgänger Fritz Schweigler und Uli May parat, von denen allerdings nur Letzterer persönlich anwesend sein konnte. Außerdem ging es in seiner Rede um künftige Herausforderungen, von denen die Bebauung des Sportplatzareals und die Verlegung desselben die derzeit größten sind.

Schneucker schloss seine Rede mit einem Zitat von Dietrich Bonhoeffer: „Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.“

Landrätin Marion Dam-mann erzählte die Geschichte der Gemeinde mit den Augen der berühmten „Hex von Binze“, die sie sich als alte mütterliche Frau vorstellte, die auch schon viele finstere Zeitalter erlebt habe. Doch ihre Lebensgeschichte sei noch lange nicht zu Ende. Binzen werde sich auch weiterhin Herausforderungen stellen, zeigte sich Dammann überzeugt.

Als aktuelle Herausforderungen erwähnte sie unter anderem die Breitbandversorgung sowie die Flüchtlingsunterbringung. Dam-mann lobte die Gemeinde für ihr Engagement in Sachen Klimaschutz. Aber auch die vielen Vereine, die das Gemeindeleben prägen, hob sie lobend hervor.

Wie zum Beweis schloss sich der Rede der Landrätin ein ganz besonderer Musik- und Chorvortrag an. Dafür gesellten sich zum Musikverein Binzen unter der Leitung von Stephan Jourdan noch der Gesangverein „Eintracht, der Frauen- und Kirchenchor sowie der Chor „Unikate“. „Das macht Lust auf mehr“, befand Schneucker im Anschluss.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Vorstellung der neuen Ortsgeschichte durch den Autor Hubert Bernnat. Nachdem das Werk nun gedruckt ist, hofft der Historiker inständig, dass in der kommenden Woche nichts Entscheidendes mehr passieren möge. Denn eigentlich sei der 17. Juli der Stichtag für die erste urkundliche Erwähnung. Etwaige Kämpfe um die Skulptur „Dreispitz“, so sein Wunsch, sollten doch bitte erst danach stattfinden, wenn sie nicht mehr in seinen Verantwortungsbereich fielen.

Mal unterhaltsam, mal nachdenklich und immer informativ stellte Bernnat dar, was er an Besonderheiten über Binzen im Verlauf der Jahrhunderte herausgefunden hat. „Von Seiten der Gemeinde hat es keine inhaltlichen Vorgaben gegeben“, betonte er. Sein Fazit, wie er es auch gerade von Neubürgern oft gehört hat: „In Binzen lässt sich gut leben.“

Das letzte Kapitel der Ortsgeschichte ist im Übrigen den Vereinen und dem Ehrenamt gewidmet. Und auch beim Festakt galt ihnen das letzte Wort in Form einer feierlichen Vorstellung des regen Vereinslebens durch den Bürgermeister. Am Ende standen 22 Vereinsvertreter auf der Bühne und wurden zu einem Gesamtbild: „1250 Jahre Gemeinde Binzen“.

Dann durften sich die Gäste noch über einen Apéro, Tanzmusik und – nach Einbruch der Dunkelheit – ein großes Feuerwerk freuen.

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