Binzen Petition zur Rettung des Kunstwerks

Weiler Zeitung

Dreispitz: Initiative von Ex-Bürgermeister Ulrich May will mindestens 1900 Unterschriften generieren

Von Walter Bronner

Getrennt marschieren, aber gemeinsam das gleiche Ziel erreichen wollen Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker und sein Amtsvorgänger Ulrich May beim Tauziehen mit den Behörden um das Kunstwerk auf dem Dreispitz-Kreisel.

Binzen. Während ersterer mit Rückhalt aller Gemeinderäte gegen die amtlich angeordnete Demontage der symbolträchtigen Plastik begründeten Widerspruch einlegte, startete der Ex-Rathauschef eine Online-Petition an den Landtag, die den Erhalt des Wahrzeichens am angestammten Platz bewirken soll.

„Rettet den Dreispitz“ ist die Devise der Internet-Aktion, die seit 7. August angeklickt werden kann und bis zum Schlusstermin 6. November 1900 Unterschriften von Petenten aus dem Landkreis Lörrach für das erforderliche Quorum braucht. „Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Ergebnis mühelos erzielen“, zeigte sich May beim Pressegespräch am Samstag optimistisch.

Denn ohne bisherigen öffentlichen Hinweis auf die Petitions-Homepage (www. rettet-den-dreispitz.de) hatten bis Sonntagmittag bereits mehr als 600 Unterstützer unterzeichnet. Die von Mays Tochter Anne-Kathrin professionell eingerichtete Seite aufzurufen lohnt sich allein schon wegen der dort abgebildeten Karikatur des Schweizer Zeichners und Grafikers Rainer Benz.

Sie zeigt die „Kampfgenossen“ Schneucker und May mit dem Künstler Reinhard Bombsch angekettet an der schon am Kranhaken hängenden Kreiselplastik, rechts davon das Demontagevehikel, besetzt mit Ministerpräsident Wilfried Kretschmann, Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer als Insassen sowie Landrätin Marion Dammann und ihr erster Dezernent Ulrich Hoehler auf dem Dach des Gefährts. Links davon die „unten bleiben, unten bleiben“ skandierende aufgebrachte Volksmenge mit hoch erhobener „Rettet-den-Dreispitz“-Tafel.

Eine Deutschland-Karte mit Punktmarkierungen auf die Wohngebiete der bisherigen Petenten (sie reichen von Berlin bis Basel), Grafiken zum aktuellen Stand des Quorum-Votums und zahlreiche Kommentare, die die behördliche Abrissverfügung als Behörden-Schwachsinn geißeln, sind auf der Homepage ebenfalls leicht zu finden. „Hier wird der Bürokratiewahnsinn im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spitze getrieben“, heißt es in einem. Und ein anderer stellt wohl nicht zu Unrecht fest: „Unfälle werden nicht dadurch verhindert, dass man alle Hindernisse beseitigt“.

Denn dann müssten laut May allein auf der kurzen Strecke vom Binzener zum Eimeldinger Kreisel noch mindestens ein Dutzend weiterer Gefahrenpunkte eliminiert werden. Nicht zuletzt deshalb hofft er, dass seinem Aufruf, sich an der Online-Petition zu beteiligen, bereitwillig Folge geleistet wird. Es gibt auch eine Facebook-Seite, die für das Dreispitz-Problem sensibilisieren soll, und ein Unterstützer-Votum per E-Mail (dreispitz@binzen.de) ist ebenfalls möglich.

Auch die Gemeinde will noch weitere juristische Möglichkeiten ausschöpfen. „Falls das Landratsamt den Widerspruch negativ bescheiden sollte, klagen wir dagegen beim Verwaltungsgericht Freiburg“, gibt der Bürgermeister zu verstehen.

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