Das Verschwinden der Eleanor Rigby Er kämpft um die Liebe

Cornelius Oettle

Ein Traumpaar, durch einen Schicksalsschlag auseinandergerissen: Ned Benson erzählte die tragische Liebesgeschichte ursprünglich in zwei Filmen: „The Disappearance of Eleanor Rigby: Him“ bzw. „Her“. Die Zusammenführung funktioniert leider nicht.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Das Verschwinden der Eleanor Rigby"

Eleanor (Jessica Chastain) und Connor (James McAvoy) könnten im Duden abgebildet sein unter dem Schlagwort „Traumpaar“. Im Restaurant entfliehen sie der Leere im Portemonnaie und der Rechnung, um sich küssend auf einer Wiese wiederzufinden. Ein Schicksalsschlag, der zwar aufgeklärt wird, zur Bewahrung des anfänglichen Mysteriums jedoch nicht verraten werden soll, treibt Eleanor zum Suizidversuch, den sie überlebt. Den Kontakt zu Connor unterbindet sie. Der wiederum versucht verzweifelt, sich ihr zu nähern. Alles in ihm stemmt sich gegen das Ohne-sie-Sein.

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Langfilmdebütant Ned Benson erzählte die tragische Liebesgeschichte „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ ursprünglich in zwei Filmen: „The Disappearance of Eleanor Rigby: Him“ bzw. „Her“. So ließ sich die Story aus beider Perspektive verfolgen – eine brillante Idee. Obwohl von den Brüdern Weinstein produziert und mit den grandiosen Akteuren McAvoy und Chastain besetzt, hielt man das Konzept wohl für nicht kassentauglich. So kommt nun eine Zusammenführung der beiden Streifen in die deutschen Kinos – und die funktioniert leider nicht.

„All die einsamen Menschen, wo kommen sie her?“, sangen die Beatles in ihrem Hit „Eleanor Rigby“. Trifft nun solch ein einsamer Mann mit dem Nachnamen Rigby bei einem Konzert des Quartetts aus Liverpool auf die Frau seines Lebens, gibt es bei der Frage nach dem Vornamen der Tochter keine zwei Meinungen. Überzeugend, natürlich, familiär schützend geben William Hurt und Isabelle Huppert diese beiden Eltern, bei denen Eleanor schließlich wieder einzieht. So gut es geht, setzen sie ihre eigenen Sorgen in den Hintergrund, in jedem Blick findet sich Mitgefühl, aber auch Angst und Trauer.

McAvoy kämpft mit der Hoffnung und Aufopferung des Totgesagten. Er bäumt sich auf, um nicht nur die verlorene Liebe, sondern auch seine insolvenzgefährdete Bar zu retten. Er gibt diesem Connor Energie, Willen. Auch er kehrt bei seinem Vater (Ciarán Hinds) ein, was nicht nur romantische, sondern auch die elterliche Liebe ins Zentrum des Streifens rückt. Chastain hingegen verkörpert eine gebrochene Frau, die in ihrer fragilen Kraftlosigkeit scheinbar ebenso gut leben wie sterben könnte.

Leider nimmt die Aus-eins-mach-zwei-Umsetzung dem Drehbuch den Schwung. Auch die Spannung leidet freilich darunter, dass beide Welten parallel serviert werden. Der Ansichtswechsel bremst beide Seiten, statt ihnen freien Lauf zu lassen.

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