Efringen-Kirchen 25 Jahre Öko-Weingut Kaufmann in Kirchen

Weiler Zeitung
Florian, Günter und Annette Kaufmann (von links) boten beim Jubiläumsfest „25 Jahre Ökoweingut“ im Rahmen der Aktion „Gläserne Produktion“ auch Rundgänge durchs Weingut mit Weinprobe. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum: Führungen und Tag der offenen Tür im Rahmen der landesweiten Aktion „Gläserne Produktion“

Efringen-Kirchen (os). „Wir haben die Umstellung auf den ökologischen Weinbau nie bereut, trotz aller Schwierigkeiten wie etwa im sehr unbeständigen Jahr 2016“, sagte Öko-Winzer Günter Kaufmann bei einer der Führungen im Rahmen des Jubiläumsfests „25 Jahre Ökoweingut Kaufmann“ am zurückliegenden Wochenende. Im Weingut boten die Kaufmanns ein buntes Programm rund um den Weinbau, dessen Vermarktung und Herausforderungen gerade im ökologischen Anbau an. Beteiligt waren Günter Kaufmann, seine Frau Annette, ebenfalls ausgebildete Winzerin, und der im elterlichen Betrieb mitarbeitende Sohn und Winzer Florian mit Unterstützung der weiteren Kinder sowie von Familie und Freunden. Vor allem am Sonntag war der gemütliche Teil der Veranstaltung bestens besucht und auch der Weinabend am Samstag erfreute sich vieler Gäste.

„Es ist sehr erfreulich, dass bei den Führungen im Rahmen der ,Gläsernen Produktion’ sehr viele Fragen zur Tätigkeit von uns Ökowinzern gestellt wurden“, sagten die Kaufmanns. So interessierten die Chemie im Weinberg bei „normaler“ Bewirtschaftung und die Möglichkeiten des Pflanzenschutzes und der Düngung beim Ökoweinbau. Eigentlich, erzählte Günter Kaufmann, sei von den rund 5000 Jahren, in denen Weinbau betrieben wird, erst seit etwa 50 Jahren in größerem Stil Chemie in den Reben ein Thema. Selbstverständlich erfordere Ökoweinbau Mehrarbeit und erhöhte Aufmerksamkeit im Sinne von genauester Beobachtung der Vegetation. Für den Pflanzenschutz im Ökoweinbau seien Kupfer, Schwefel und Pflanzenextrakte erlaubt, weil diese in der Natur vorkommen. Chemisch-synthetische Mittel dagegen seien verboten, so die Kaufmanns.

Beim Rundgang wurde auch deutlich, dass die Familie auch in der Ausstattung ihres Betriebs ökologische Gesichtspunkte realisieren, etwa durch eine Photovol-taik-Anlage. Zur Kundenstruktur des Betriebs, der sich das Motto „Leben mit der Natur“ gegeben hat, war zu erfahren, dass 95 Prozent aus der Region kommen. Im Anbau hat das Ökoweingut auf rund neun Hektar am Efringer Oelberg und am Blansinger Wolfer sowohl die klassischen Rebsorten vom Gutedel bis zum Spätburgunder im Angebot, als auch „Piwis“, Spezialitäten des Ökoweinbaus wie Cabernet Carol, Monarch und Regent.

Das Anwesen hat Geschichte: 1740 erbaut, war darin kurze Zeit das Gasthaus „Ochsen“ untergebracht. 1919 erwarb Kaufmanns Großvater Robert den Hof. 1960, als Kaufmanns Vater mit dem landwirtschaftlichen Betrieb auf den Seebodenhof aussiedelte, blieb das Anwesen in Familienbesitz, der Wein wurde dort weiter ausgebaut, das Wohngebäude wurde vermietet. Als 1988 der elterliche Gemischtbetrieb aufgeteilt wurde, übernahm sein Bruder Heinz den Seebodenhof, Günter Kaufmann das Weingut. Nach vier Jahren „normaler“ Bewirtschaftung stellten Kaufmanns auf Ökoweinbau um und erweiterten 1999 den Betrieb um zwei Ferienwohnungen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading